)
Der ÖVP-Parlamentsklub und die Politische Akademie rufen | einen Felix Ermacora-Menschenrechtspreis anlässlich seines zehnten Todestages ins Leben. Erstmals wird der Preis zum 82. Geburtstag Ermacoras am 13. Oktober 2005 vergeben.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
In einer Zeit, in der Humanität ein Maßstab der Politik ist und die Menschenrechte ein solcher der Rechts- sowie der Staatsordnung überhaupt sind, ist ein Menschenrechtspreis aktuell und seine Namensgebung nach Felix Ermacora begrüßenswert.
In den Jahrzehnten seines Wirkens als Staatsrechtslehrer und Parlamentarier hat sich Ermacora besonders für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt. Die Achtung der Freiheit und Würde der Menschen war ihm nicht nur allgemein in vielen Publikationen ein Anliegen, sondern auch konkret im Rahmen der UNO und des Europarates, wo er in zahlreichen Einzelfällen geholfen hatte.
1923 in Klagenfurt geboren, studierte Ermacora Jus an der Universität Innsbruck, wo er promovierte, sich habilitierte und ab 1957 Professor für öffentliches Recht war, ein Wirken, das er auch als Ordinarius ab 1964 bis zu seiner Emeritierung an der Universität Wien fortsetzte.
In Tirol gewählt, gehörte Ermacora von 1971 bis 1990 dem Nationalrat an; bereits ab 1958 war er Mitglied der Europäischen Kommission für Menschenrechte und ab 1959 auch der Menschenrechtskommission der UNO. Sein Rechtsdenken dokumentiert sich in einer Vielzahl an Publikationen im In- und Ausland.
Ermacora, der vielfach ausgezeichnet sowie auch Ehrendoktor der Universitäten Köln und Straßburg war, bleibt in seinem Bemühen um Menschlichkeit in der Theorie und Praxis der Politik sowie des Rechtes als personifizierter Maßstab unvergesslich. Der nach ihm benannte beabsichtigte Menschenrechtspreis ist ein wertvoller Beitrag hiezu.