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Panik im Panda-Gehege

Von Christina Böck

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Dass Galapagos-Schildkröten nicht die unkompliziertesten Beziehungen pflegen, das weiß man spätestens seit der epochalen Ehekrise, die sich im Vorjahr im Klagenfurter Reptilienzoo zwischen Bibi und Poldi abgespielt hat. Inklusive häuslicher Gewalt am Poldi-Panzer. Unschöne Szenen, ganz unschöne Szenen. Nun haben die Galapagos-Schildkröten irgendwie nicht bedacht, dass solche Zickigkeiten mitunter Folgen haben können. Deshalb stehen sie auf der Liste der bedrohten Tierarten. Aber Rettung naht: Und diesmal, wer

hätte das gedacht, in Gestalt von Richard Clayderman.

Wer erinnert sich nicht an den Mann mit der Frisur, die nur Richard Lugners Schwiegersohn in spe noch perfektionieren sollte? "Ballade pour Adeline" machte Clayderman in den 1970ern berühmt, das ist jenes Klavierstück, das klingt wie weichzeichnergewordene Musik. Clayderman hat eine Mission. Der von Nancy Reagan einst zum "Prinz der Romantik" geadelte Pianist wollte die heilende Kraft seiner Musik auch Bedürftigen zukommen lassen. Im konkreten Fall eben vier Galapagos-Riesenschildkröten im Londoner Zoo. Gleich mehrere Schmusesongs spielte er den möglicherweise perplexen Tieren vor, damit sie in Stimmung kämen. Allein, die Aktion zeitigte keinen Erfolg. Vielleicht hätte er doch auch noch ein paar Duftkerzen mitnehmen sollen. Doch vielleicht rettet Clayderman zumindest indirekt eine Art: Gerüchten zufolge haben bereits alle Pandas der Welt, auch nicht gerade für eifrigen Beischlaf berühmt, nach dieser Nachricht panisch begonnen, alle verfügbaren Weibchen zu beglücken.