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Pankl-Tochter O. St. Feinguss GmbH ist pleite

Von Kid Möchel

Wirtschaft

61 Arbeitsplätze sind gefährdet.
| Pankl GmbH finanziert Fortführung mit 639.000 Euro.


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Kapfenberg. Bei der O. St. Feinguss GmbH, einer Tochter der steirischen Pankl GmbH, wackeln 61 Jobs. Laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 wurde am Donnerstag ein Sanierungsverfahren eröffnet. Der Betrieb, der Gussteile für Luftfahrt, Militär, Rennsport und Medizintechnik herstellt, hat 3,67 Millionen Euro Schulden, davon 2,59 Millionen Euro bei der Steiermärkischen Sparkasse.

Die Aktiva werden mit knapp 797.000 Euro beziffert, davon entfallen 525.000 Euro auf offenen Kundenforderungen, die aber an die Hausbank verpfändet sind.

Wie aus dem Insolvenzantrag hervorgeht, bestellte die Pankl GmbH um Gerold Pankl im April 2011 bei der O. St. Feinguss GmbH einen neuen Geschäftsführer, um "die Gründe für die  laufend erwirtschafteten Verluste zu erheben und ein Sanierungskonzept zu erstellen". Das Ergebnis war ernüchternd.  "Keine Geschäftsführung", heißt es im Antrag dazu. Denn: Der Betriebsleiter und Produktionsleiter (in Personalunion) sei durch Krankheit drei Monate ausgefallen, der Produktionsoutput sei zu gering, der Ausschuss viel zu hoch gewesen. Dazu kam, dass kein professioneller Vertrieb existierte bzw. keine Trennung zwischen Vertrieb, Betrieb und Finanzen stattgefunden habe. Und in den vergangenen zehn Jahren  wurden keine wesentlichen Investitionen getätigt. Zugleich sollen in der Vergangenheit Darlehen zur Abdeckung der Verluste aufgenommen worden sein.

Der neue Geschäftsführer hat den Betrieb, der den Gläubigern 20 Prozent Quote bietet, neu organisiert und neue Mitarbeiter eingestellt.

O. St. Feinguss wird in den nächsten drei Monaten ein positives Ergebnis in Höhe von 30.000 Euro erwirtschaften, benötigt aber 639.000 Euro für die Fortführung.

"Die Pankl GmbH wird daher dem Sanierungsverwalter regelmäßig den erforderlichen Betrag für die Unternehmensfortführung zur Verfügung stellen", heißt es im Sanierungsantrag.

Sollte es dennoch zu einer Zerschlagung des Betriebs kommen, würden die Schulden laut Unternehmensangaben auf 4,9 Millionen Euro steigen. Die Pankl GmbH hat die Betriebsliegenschaft, die O.St. Feinguss nutzt,  der Steiermärkischen Sparkasse verpfändet (250.000 Euro) und Gerold Pankl hat eine Bürgschaft in Höhe von 500.000 Euro für den Betrieb übernommen.