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Wien. Der geplante Verkauf der Assets der A-Tec Industries AG um Mirko Kovats - über das Finanzierungskonsortium Contor - dürfte gescheitert sein.
Denn A-Tec-Aufsichtsratschef hat im Magazin "Format" eingestanden, dass der pakistanische Interessent Solstice "abgesprungen" ist. Solstice wird dem Milliardär Alshair Fiyaz zugerechnet und wollte angeblich die A-Tec-Perle "Brixlegg" um 90 Millionen Euro kaufen. Das hat jedenfalls der A-Tec-Vorstand im Bericht vom 7. September 2011 bekannt gegeben.
Die Veröffentlichung dürfte etwas zu voreilig gewesen sein. Denn mit Solstice ist es zu keinem Kaufvertrag gekommen.
"Wir haben überhaupt keine Kaufverträge, nur Angebote", sagt A-Tec-Sprecherin Nicole Berger-Akin. "Für Brixlegg hatten wir keinen Kaufvertrag in Händen, es wurde noch verhandelt." Der Verkauf der A-Tec-Tochter ATB Austria Antriebstechnik an die chinesische Wolong-Gruppe sei aber unter Dach und Fach. Die kolportierte Erklärung, der pakistanische Jetsetter sei deshalb abgesprungen, weil der unterlegene Mitbieter Penta Investments den Verkauf per Klage verhindern will, wird nicht einmal von der A-Tec ins Feld geführt.
"Mit Penta hat das nichts zu tun, das war schon vorher und hat andere Gründe", sagt Berger-Akin. Angeblich habe der Pakistani Geld an der Börse verloren.
Fifty-fifty-Chance
Indes hat A-Tec mit dem ungeliebten Interessenten Penta erneut Verkaufsverhandlungen aufgenommen, dem zuvor allerlei "Unschönheiten" medial ausgerichtet worden waren. "Da wurde viel Porzellan zerschlagen, da war auf der Gläubigerseite niemand glücklich damit", sagt Wolfgang Hrobar vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV).
Laut Insidern stehen die Chancen, dass der Deal mit Penta klappt, schlechter als fifty-fifty. Dabei drängt die Zeit massiv.
Am Freitag, müsste nämlich eine Einigung erzielt werden, damit am Mittwoch die Hauptversammlung den Verkauf absegnen kann. Denn am 30. September müssen 210 Millionen Euro (47 Prozent Quote) an die Gläubiger fließen. "Eine Nachfrist ist nicht vorgesehen", sagt Hrobar.
Gute Quotenaussicht
Gerhard Weinhofer, Insolvenzexperte von Creditreform, plädiert seit Längerem für eine Verwertung im Rahmen des Insolvenzverfahrens. Für AKV-Experten Hrobar könnte dabei sogar mehr für die Gläubiger abfallen: "Da bekommen wir sicher eine schöne Quote heraus." Denn dann kommt auch die A-Tec-Tochter Emco, die Kovats behalten will, unter den Hammer.