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Endlich hat das iPhone einen Sinn. Dieser Tage wurde eine App präsentiert, die das laue Leben des durchschnittlichen Display-Wischers mit einem Schlag aufregender macht. Denn nun hat sich William Shatner, Raumschiffkapitän in Rente, eines brachliegenden Zweigs der Industrie angenommen: des Hosentaschen-Schauspielers. Nicht zu verwechseln mit einem Westentaschen-Schauspieler - Sakrileg, solches im Zusammenhang mit William Shatner auch nur zu denken.
Die neue App "Shatoetry" bekommt man für den läppischen Unkostenbeitrag von 2,69 Euro - was ist schon Geld, wenn man Shatner dafür bekommt! Sie funktioniert nach dem Prinzip der Kühlschrankmagnet-Poesie: Es gibt eine Ration an von Shatner rezitierten Wörtern, die man zu Sätzen zusammenstellen kann. Shatner - selbstredend ein Mann, der zukünftige Eventualitäten antizipiert - hat die Wörter in drei verschiedenen Intensitäten aufgenommen. Wenn man also "Heute machst aber du den Abwasch!" mit etwas mehr Nachdruck sagen will, dann hilft Captain Kirk bravourös. Man muss halt ein bisschen Zeit einplanen, da bekanntlich bei Shatner die Dramatik mit den eingebauten Sprechpausen - direkt - proportional - steigt.
Gute Nachrichten für alle, die sich bisher notgedrungen mit dem unflätigen Hund Ted oder dem lustigen Papagei Franco auf ihrem Handy unterhalten haben, weil ihnen eine intellektuell adäquate Ansprache gefehlt hat. Weiterhin müssen sie nicht selbst mit anderen Menschen sprechen - aber jetzt übernimmt das wenigstens der Großmeister der Theatralik.