Zum Hauptinhalt springen

Partnerwechsel bei der Wahl

Von Francesco Campagner

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wahlen sind seit jeher unberechenbare Ereignisse und stellen für jede Medienorganisation eine Bewährungsprobe dar. Auch am Sonntag war dies nicht anders. Speziell das TV war gefordert, möglichst

schnell Kommentare, Bilder, Grafiken und Analysen zu liefern. Der ORF bot diesmal eine durchaus ansprechende Leistung, obwohl das Team · um es im Fußballjargon auszudrücken · im Umbau begriffen ist.

Mister Computer, Josef Broukal, durfte diesmal sitzen, was bislang seinem langjährigen, nunnmehr pensionierten Partner Horst Friedrich Mayer vorbehalten war. Doch der ungewohnte Platz behagte Broukal

nicht. Vor der ersten Hochrechnung forderte er auch die Zuseher zum Setzen auf, am Ende ließ ihn auch sein Computer in Stich. Kein Wunder, dass sich Broukal dabei Gedanken machte, wie dieser Umstand

von einem Branchenblatt kommentiert werden wird. Dazwischen beschränkte er sich beim Vorlesen von Stadtergebnissen auf das · überdies unkorrekte · Erwähnen der prozentuellen Veränderungen, was nicht

wirklich informativ war.

Lobenswert war dagegen der Umstand, dass im Gegensatz zur Vergangenheit bei der "Zeit im Bild" auch die wichtigsten Nicht-Wahl-Meldungen gebracht wurden. Die Diskussionsrunden wurden sachlich und

emotionslos geführt, das Wahlgeschehen professionell abgehandelt. Anlass zur Kritik bildet eher das Verhalten im Vorwahlkampf. Denn der ORF lud zu den Diskussionsrunden nur Vertreter der im Parlament

vertretenen Parteien ein, was demokratiepolitisch bedenklich ist.