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Paschings Werk trägt Früchte

Von Christoph Rella

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Ein Drittligist als ÖFB-Cupsieger? Wer hätte das vor einigen Jahren noch gedacht? Eigentlich muss man ja dem FC Pasching dankbar sein. Denn hätten die Kicker aus Oberösterreich nicht im Vorjahr die Sensation geschafft und den Cup geholt, es sähe heute um diese altehrwürdige Turnierform noch trauriger aus.

Tatsächlich sollte man - bei aller berechtigter Kritik - das Signal, das Pasching mit diesem Sieg im österreichischen Fußball gesetzt hat, nicht unterschätzen - genau so wenig die positiven Folgen für alle Beteiligten. Aus einem Cup, der bis vor wenigen Jahren noch von der Wiener Austria gepachtet schien, ist eine spannende Sache geworden, bei dem kleine wie auch große Vereine mitmachen dürfen - auch im Finale. Der Vormarsch des Zweitligisten SKN St. Pölten ist hierfür der beste Beweis. Nicht zu vergessen die Leistungen der Halbfinalisten Amstetten und Horn. Die relative Stärke der Unterhaus-Klubs führte immerhin dazu, dass sich auch die großen Bundesligisten warm anziehen und im ÖFB-Cup mit höherer Ernsthaftigkeit zur Sache gehen. Stichwort: Double.

Bleibt nur zu hoffen, dass es bei dieser Ernsthaftigkeit bleibt und auch in den kommenden Jahren kleine Vereine für Überraschungen sorgen. Dann wird sich auch das neu erwachte Interesse von Fans und Presse - beide Halbfinalspiele waren ausverkauft - an diesem bisher ungeliebten Cup wieder verstärken. Alles andere, ein neuerliches Zurücksinken in die Bedeutungslosigkeit oder gar ein Einstellen des Bewerbs, wäre nicht nur ein sportlicher, sondern vor allem auch ein kultureller Schaden - bei all der Geschichte, die das 1897 ins Leben gerufene Turnier atmet. Immerhin finden sich unter den Finalisten auch historisch klingende Namen wie Vienna, Sport-Club, Slavia Prag oder der FSV Frankfurt. Keine schlechte Referenz. Für St. Pölten.