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"Patient" RHI soll heuer wieder vollständig genesen

Von Rosa Eder

Wirtschaft

"Unser Job ist es nicht, Schuldige für das Asbest-Desaster zu suchen", stellte Helmut Draxler, der neue Generaldirektor des im Vorjahr bekanntlich tief in die Verlustzone gerutschten Feuerfestkonzerns RHI gestern in seiner Antrittspressekonferenz klar. Jetzt gehe es darum, wieder Gewinne zu schreiben und die Weltmarktführerschaft zu erhalten.


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Nach der "Amputation" des kranken US-Standbeins in Form einer Entkonsolidierung wird der "Patient" RHI nach den Vorstellungen des neuen Top-Managements rasch genesen. Eine neue Kapitalstruktur soll heuer wieder deutlich positive Ergebnisse bringen, kündigte Finanzvorstand Eduard Zehetner an. Liquiditätsprobleme gebe es keine, sagte Draxler: "Die Banken garantieren das langfristig."

Die Kosten für das US-Abenteuer werden mit mehr als einer halben Milliarde Euro beziffert. Die Umsatzeinbuße, die durch den Rückzug aus den USA entsteht, beläuft sich auf 400 Mill. Euro. Der Weltmarkt-Anteil des Unternehmens sinkt von 15% auf 11%, was aber immer noch die Marktführerschaft bedeutet. . Der RHI-Konzern erwartet heuer einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro.

Die Klagen von Asbest-Geschädigten in den USA hätten sich 2001 bei der RHI gegenüber dem Jahr davor auf 400.000 verdoppelt, auch andere renommierte Konzerne seien schwer betroffen. In ganz USA seien bereits etwa 1 Million Klagen anhängig, und die Anwälte gingen sehr aggressiv vor, berichtete RHI-Vorstand Andreas Meier.

Obwohl sich der RHI-Konzern auf das Kerngeschäft Feuerfest konzentrieren will, wurde der Verkauf der Dämmstoff-Tochter Heraklith vorläufig auf Eis gelegt.