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Patrouillen nur noch in geschützten Fahrzeugen

Von Walter Hämmerle

Politik
Vorsicht ist geboten: Die UNO-Soldaten am Golan spüren noch nichts von der syrischen Revolution.

380 österreichische Soldaten sind auf UNO-Mission in Syrien.


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Wien/Golan. Mit dabei, wenn auch nicht mitten drin: So lässt sich die Lage des insgesamt 1200 Mann starken UNO-Kontingents auf den - von Israel besetzten - Golanhöhen im höchst sensiblen Dreiländereck zwischen Syrien, Israel und dem Libanon angesichts des zunehmend blutigeren Aufstands gegen das Regime von Bashar al-Assad beschreiben. Österreich stellt mit 380 Soldaten das größte nationale Kontingent der Friedensmission UNDOF, das sich aus insgesamt sechs Ländern zusammensetzt.

Die Golanhöhen sind, abgesehen von einigen drusischen Dörfern, äußerst dünn besiedelt. Die Brennpunkte der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Armee und demonstrierenden Zivilisten liegen einige hundert Kilometer weit entfernt. Aber was geschieht, wenn die Situation in Syrien eskalieren sollte und die UNO-Soldaten in den Konflikt hineingezogen werden?

"Wir analysieren die Situation unter Einbeziehung von Informationen aus Österreich täglich neu, und entsprechend werden auch die Maßnahmen für den Truppenschutz hinaufgeschraubt, wenn es auch nur irgendwelche Anzeichen dafür gibt, dass sich die Lage verschärft", erklärt der österreichische Presseoffizier am Golan, Major Stefan Eder. Grundsätzlich verfüge jeder UNO-Soldat über die entsprechende Schutzausrüstung und einen geschützten Platz, dort, wo er arbeitet. Zudem wurden gerade in jüngster Zeit die Schutzbauten für die Soldaten verbessert, Mauern erhöht und Zäune ausgebessert. Dies sei jedoch ohnehin ein ständiger Prozess.

Derzeit nicht geplant ist, die nur leichte Bewaffnung der UNO-Soldaten zu verstärken, die vor Ort als Beobachter im Einsatz sind. Tatsächlich wäre dies auch gar nicht so einfach, da dies von der UNO-Zentrale in New York ausgehen müsste und es dazu wohl auch eines geänderten UNO-Mandats für den gesamten Einsatz bedürfte.

Angesichts der angespannten Sicherheitslage in Syrien werden Patrouillen aber fast ausschließlich nur noch in sogenannten gehärteten Fahrzeugen absolviert, die Schutz gegen leichten Beschuss bieten; mehrere solcher Fahrzeuge wurden erst kürzlich zusätzlich angeschafft. Zudem sind die Soldaten angewiesen, aus Sicherheitsgründen bestimmte Gebiete gänzlich zu meiden, der Besuch anderer, etwa der syrischen Hauptstadt Damaskus, wurde eingeschränkt.

Grundsätzlich betont Eder, dass es bisher zu keinen Zwischenfällen gekommen sei, die im Zusammenhang mit dem Übergreifen des arabischen Aufbruchs auf Syrien stünden. Auch die Bereitschaft, sich zum Dienst für die Mission zu melden, hat jedenfalls nicht gelitten: Die letzte Rotation, bei der rund die Hälfte des österreichischen Kontingents ausgetauscht wurde, hat erst vor rund zwei Wochen problemlos stattgefunden.