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Pattsituation im US-Senat

Von Rainer Mayerhofer

Politik

Washington - Was sich seit dem Wahltag am 7. November bereits abgezeichnet hatte, wurde nun nach der Auszählung der letzten Wahlkartenwähler im Bundesstaat Washington Wirklichkeit: Im neuen US-Senat werden jeweils 50 Demokraten und 50 Republikaner einander gegenüberstehen.


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Die demokratische Herausfordererin Maria Cantwell besiegte den republikanischen Amtsinhaber Slade Gorton mit einem Vorsprung von 1.953 Stimmen. Wegen der Knappheit des Wahlausganges werden die Stimmen aber noch einmal ausgezählt.

Sollte die 42-jährige Cantwell, eine ehemalige Kongressabgeordnete, die im Internetgeschäft ein Millionenvermögen erwirtschaftet hat, auch dann Siegerin bleiben, wäre es das erste Patt im US-Senat seit 1881. Cantwell wäre die 13. Frau im 100-köpfigen US-Senat.

Der 72-jährige Gorton wurde offenbar ein Opfer seines Slogans, mit dem er vor 20 Jahren seinen demokratischen Vorgänger geschlagen hatte: Er hatte 1980 damit argumentiert, dass sein alternder Opponent schon zu lange im Senat gesessen sei.

Die Demokraten sind aber auf jeden Fall in der schwächeren Position. Wird nämlich Al Gore Präsident, so muss sein Vize Joe Lieberman seinen Senatssitz zurücklegen und der republikanische Gouverneur von Connecticut kann einen republikanischen Nachfolger bestellen. Wird George W. Bush Präsident, so hat sein Vize Dick Cheney bei einer Pattsituation Dirimierungsrecht.