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Pause für die Taschenmonster

Von Christina Böck

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Popstar Rihanna hat bei einem Konzert Verhaltensregeln für ihr Publikum aufgestellt: "Ich möchte nicht sehen, dass ihr hier irgendwelche Pokémon fangt." Dass die Sängerin eifersüchtig wird, ist nachvollziehbar, immerhin gibt es ein Monster mit wogendem Busen und langem blonden Haar, dessen Beschreibung lautet: "Rossana bewegt sich rhythmisch fort. Es wiegt und schwingt seine Hüften, als würde es tanzen. Seine Bewegungen wirken so anziehend auf Menschen, dass diese beginnen, mit den Hüften zu schwingen, ohne darüber nachzudenken."

Da kann man sich als Entertainer schon bedroht fühlen. Immerhin muss Rihanna selbst viel schuften, damit die Menschen ihre Hüften schwingen!

Dabei haben die Rihanna-Fans noch Glück. Ein Mitglied der Metalband Slipknot hat kürzlich einem Zuseher, der SMS schrieb, das Gerät rüde aus der Hand geschlagen. Tatsächlich ist es überaus unhöflich, in einem Konzert etwas anderes zu machen, außer dem Künstler zu lauschen und (ganz ohne Rossana-Zauber) die Hüften zu schwingen. Immer mehr Popstars sagen ihren Fans auch deutlich, dass sie nicht mitfilmen sollen, weil, wie Adele es formuliert hast: "Ich bin aus Fleisch und Blut hier! Das ist keine DVD, sondern ein Live-Konzert." Man kann sich nun Neoprentaschen kaufen, die das Handy für die Zeit des Konzerts funktionsuntüchtig macht. Dabei wäre es gar nicht so schwer: Solche Geräte haben meistens einen Ausschaltknopf. Der auch relativ schnell wieder betätigt werden kann, sollte es tatsächlich zu einem Notfall kommen. Was in jüngster Zeit leider keine ganz abwegige Vorstellung mehr ist.