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Payer auf Wachstumskurs - und keine Angst vor China

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Vom Rasierer zur "Personal Care". | Neues Werk in Ungarn im Bau. | Wien. Angst vor den Chinesen? "Nein, warum denn?" - Payer Group-Vorstandschef Rob Bekkers (40) und sein Kollege Johannes Gürtl (45) zeigen ausgerechnet im Segment Kleinelektrogeräte vor, wie man im Zeitalter der Globalisierung der angeblich unschlagbaren fernöstlichen "Fabrik der Welt" erfolgreich Paroli bietet.


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Payer - ist das nicht . . .? Ja, das ist der 1946 in der Steiermark gegründete Produzent von Elektrorasierern, der später als "verlängerte Werkbank" in einem ungarischen Joint-venture für Remington und Philips produzierte. 500.000 Stück Herrenrasierer waren es 1994, mit 230 Mitarbeitern wurden damals umgerechnet 15 Millionen Euro umgesetzt. 2006 waren es mehr als neun Millionen Stück "Personal Care"-Produkte und ein Umsatz von mehr als 72 Millionen Euro.

Zwar sind in Österreich nur rund 100 der insgesamt fast 1000 Arbeitsplätze angesiedelt - die aber sind die hochwertigen: In St. Bartholomä sitzen das Top-Management, die Forschung und Entwicklung, das Design und die Produktion von speziellen hoch präzisen Teilen und der Spezial-Werkzeugbau. Montiert wird je zur Hälfte im chinesischen Suzhou in der Nähe von Shanghai und im ungarischen Ajka, wo heuer im September ein komplett neues Werk in Betrieb geht.

Zweistelliges Wachstum

Der Markt für "elektrische Haarentfernungsprodukte" umfasst gut 105 Millionen Stück pro Jahr - 60 Millionen davon produzieren die Branchenriesen wie Philips und Rowenta selbst. Aber von den ca. 40 Millionen Stück ausgelagerter Produktion und Eigenmarken großer Händler wie Quelle ("Privileg"), Boots, Carrefour oder Migros holt sich die Payer Group mittlerweile ein gutes Fünftel - und ist damit in dem Segment mit Abstand Weltmarktführer.

Vor rein chinesicher Konkurrenz. Der hat man nicht nur die Entwicklungs- und Designkompetenz voraus, meint Bekkers, sondern auch den Produktionsstandort in Europa, "näher am Markt". 2006 stieg der Jahresüberschuss um 85 Prozent auf 1,4 Millionen Euro, heuer soll es mit zweistelligen Wachstumsraten weiter gehen, 2008 steigt man auch in die Produktion kleiner medizinischer Geräte ein - etwa Messapparate für Diabetes-Patienten.