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Gemeinnützige Firma AfB repariert und verkauft alte Drucker und PCs.
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Wien. Was machen Firmen mit nicht mehr benötigten Computern? Betriebe, die alte IT-Geräte der gemeinnützigen GmbH Arbeit für Menschen mit Behinderungen (AfB) überlassen, schaffen indirekt Arbeitsplätze für Behinderte. Die deutsche Firma beschäftigt ein Jahr nach ihrer Gründung in Österreich 14 Mitarbeiter in Wien, davon 9 Behinderte.
Die AfB-Mitarbeiter holen gebrauchte, funktionstüchtige PCs, Drucker und Notebooks bei den Kooperationspartnern ab und testen sie. Die Daten werden mit spezieller Software gelöscht; wenn nötig, werden die Geräte vor dem Wiederverkauf repariert. Die Computer werden mit zwölf Monaten Gewährleistung in einem eigenen Geschäft im 23. Bezirk in Wien sowie online verkauft.
Die Beschäftigten bei AfB werden entsprechend ihrer Behinderung eingesetzt: Ein Mitarbeiter mit angeborener Fehlbildung der Hand ist etwa in der Lagerlogistik beschäftigt und holt Altgeräte von den Kunden mit dem Auto ab. Mehrere Mitarbeiter mit psychischen Erkrankungen löschen Daten. "Diese Tätigkeit eignet sich sehr gut für sie, weil sie ganz klar strukturiert ist, mit genau vorgegebenen Abläufen; man muss keine Kundengespräche führen oder Entscheidungen treffen", heißt es von AfB. Vorkenntnisse müssen die Mitarbeiter keine mitbringen.
Der erste und größte Partner des gemeinnützigen IT-Systemhauses in Österreich war die IT-Abteilung (MA 14) der Stadt Wien. Zahlreiche weitere Partner wie bwin, ÖBB, Kinderfreunde, Siemens, das Haus der Barmherzigkeit, die Wiener Gebietskrankenkasse und die Wiener Städtische Versicherung folgten.
Das Umsatzziel von AfB Europa (Österreich und Deutschland) liegt für dieses Jahr bei 5,8 Millionen Euro. Die Arbeitsplätze werden vor allem durch den Verkauf finanziert, Förderungen erhält AfB Österreich keine. Wichtigster Partner ist Reintegra, eine gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Wien zur beruflichen Reintegration psychisch kranker Menschen. AfB wurde von Privatpersonen mit sozialem Fokus 2004 in Deutschland gegründet. Bis Ende 2011 will AfB Österreich den Mitarbeiterstand auf 20 heben. Bis Ende 2013 sollen mehr als 500 Jobs eingerichtet werden.