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Pecik hält weiter Telekom-Anteile, Gerüchte um neuen Finanzchef

Von Kid Möchel

Wirtschaft

A1-Finanzchef Mayerhofer wird als möglicher Tschuden-Nachfolger gehandelt.


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Wien. Seit der offenbar brisanten Aufsichtsratssitzung der Telekom Austria Group (TA) am vergangenen Montag brodelt erneut die Gerüchteküche. In dieser Sitzung soll die Telekom-Führung durch Wortmeldungen des Großaktionärsvertreters und Aufsichtsrat Ronny Pecik "die Uhr ticken gehört haben".

So ist es auch kein Geheimnis, dass Pecik mit der Performance von TA-Finanzvorstand Hans Tschuden unzufrieden ist und diesen auf Dauer für untragbar halten soll. Tschuden, dessen Vertrag zumindest bis Ende März 2015 läuft, wird die fragwürdige Dividendenpolitik der Vorjahre angelastet, die vor allem einer US-Fondsgesellschaft und der ÖIAG die Kassen gefüllt hat, aber das Eigenkapital der Telekom massiv schmälerte. Zur Erinnerung: 55 Prozent des Free Cash Flows wurden früher ausgeschüttet. Das machte 75 Cent pro Aktie, im Vorjahr wurde die Dividende auf 38 Cent und heuer auf fünf Cent reduziert - laut Experten zu spät.

"Ich würde Herrn Tschuden keine Träne nachweinen, aber es ist zu billig, das nur auf den Tschuden zu fokussieren, der Aufsichtsrat ist da in der Mitverantwortung", sagt Wilhelm Rasinger vom Interessenverband für Anleger (IVA). "Tschuden hat die Dividendenpolitik vertreten, aber letztlich hat sie der Aufsichtsrat abgesegnet." Nachsatz: "Er hätte nicht mit diesem Dividendenvorschlag kommen dürfen. Es war nicht im Interesse der Gesellschaft und der Aktionäre, das Unternehmen durch die Ausschüttung zu schwächen." Die Telekom ist laut Rasinger "seit Jahren in Sachen Vorstand und Aufsichtsrat nicht gut aufgestellt".

Indes wird Siegfried Mayerhofer, Finanzvorstand der A1 Telekom Austria AG, als möglicher Tschuden-Nachfolger gehandelt.

"Es gibt in gewissen Kreisen Wünsche, ihn dort zu positionieren", sagt ein Insider zur "Wiener Zeitung". Mayerhofer gilt als kühler Rechner, intelligenter Analyst und bringt als studierter Maschinenbauer Technik-Kompetenz mit.

Wie berichtet, halten der südamerikanische Telekomriese América Móvil und die Familie Carlos Slim insgesamt 25,90 Prozent an der Telekom Austria, an diesem Paket hält Pecik weiterhin 15 Prozent oder somit indirekt etwa 3,9 Prozent an der Telekom Austria. Das bestätigt Peciks Umfeld der "Wiener Zeitung".