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Mittagsstund' hat Tratsch im Mund. Zum Beispiel bei Radio Burgenland. Am Dienstag war der südburgenländische Pedalritter René Haselbacher zu Gast bei "Mahlzeit Burgenland". Er plauderte aus dem Nähkästchen: seinem Leben als Rennfahrer und insbesondere seiner so schmerzhaft ausgefallenen Teilnahme bei der Tour de France.
Wir erinnern uns an seinen bösen Sturz. Fünf Räder hat er also zur Verfügung, eines kostet 5.000 Euro. Auf die Frage, ob er lieber mit Lance Armstrong oder Jan Ulrich auf ein Bier gehen würde, entschied er sich für den Deutschen; um gleich nachzuschicken; am liebsten mit seinem Vater. Der Bursch ist Mitte 20, locker, sympathisch und ziemlich talentiert, resümierten wir gegen halb eins. Später begegneten wir dem Helden der Landstraße auf TW1 beim Grazer Altstadtkriterium. Knapp hinter Armstrong und Landsmann Eisel wurde er ausgezeichneter Dritter. Auf dem Siegerpodest verspritzte Lance den Schampus, René hielt mit einem Flascherl Bier tapfer mit . . . Ein schönes, für uns sich schließendes Bild.
Kurz darauf wechselten wir von TW1 zum ZDF, vom Rad aufs Schiff, vom holprigen Altstadtpflaster auf die stürmische See. "Sturmfahrten - Mythos Kap Horn" zeigte uns das (damals) ungleich gefährlichere Wellenreiten auf schwankendem Segelschiff auf offener See. Die Aufnahmen von der Kap-Horn-Umseglung aus den 30ern des vorigen Jahrhunderts gehören zu den aufregendsten in der Kategorie: Mensch vs. Naturgewalt. Zwei der einst dabei gewesenen "Cap Horniers" erzählten, dazwischen sah man eine vergleichsweise harmlose Expedition aus heutiger Zeit. Gekrönt wurde dieses Naturfilmgedicht von der seebärigen Stimme des einzigartigen Otto Sander. TV-Luxus pur.