Keine Hinweise auf Bedrohung. Pegida Wien betont Distanz zur Hooligan-Szene.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Der geplanten Pegida-Demonstration am 2. Februar um 18.30 Uhr in Wien steht aus heutiger Sicht nichts im Wege. "Die Lage wird laufend überprüft. Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohung", sagt der Leiter des Pressediensts der Landespolizeidirektion Wien, Oberst Johann Golob.
Wie berichtet, wird der Österreich-Ableger der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) an diesem Tag über die Mariahilfer Straße marschieren.
Das Innenministerium verweist generell auf die verstärkte Polizeipräsenz in Österreich, die ständig in Alarmbereitschaft steht. Die Vorsichtsmaßnahmen wurden nach den Anschlägen in Paris erhöht. Es bestehe hierzulande aber kein Grund zur Panik.
Nur 250 Demonstranten?
Nächste Woche wird die Polizei den Ablauf der Kundgebung mit Pegida Wien besprechen. Angemeldet hat die Kundgebung eine Privatperson im Namen der Bewegung für 250 Teilnehmer.
Die Demonstrationsroute führt vom Europaplatz beim Westbahnhof über die Mariahilfer Straße bis zum Museumsplatz. Angemeldet wurden außerdem bereits vier Gegendemonstrationen.
Wie die "Wiener Zeitung" aus gut informierten Kreisen berichtete, hat ein amtsbekannter, der rechten Hooliganszene zugeordneter Steirer die Demo angemeldet. Auch das Dokumentationsarchiv (DÖW) spricht von Verbindungen in die Hooligan-Szene.
Pegida Wien kommuniziert bisher nur über Facebook mit der Presse. Mit der Recherche konfrontiert heißt es: Der Anmelder sei "unbescholten". Er sei "lediglich ein Fan eines Fußballclubs und wurde im Zuge von Ankauf von Eintrittskarten für Auswärtsspiele in der Fandatei registriert. Er ist keiner unserer Organisatoren, oder gar einer der künftigen Vertreter von uns. Er wurde lediglich von uns gebeten, die Anmeldung zu erledigen, weil er eben eine neutrale, gänzlich unbescholtene Person ist. Bis auf diesen kleinen, organisatorischen Gefallen wird er künftig nicht weiter in Erscheinung treten." Pegida Wien kündigte an, in den nächsten Tagen einen eigenen Sprecher vorzustellen.
"Keine Bühne"
Bei Pegida-Protesten würden Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Familien mit Kindern, friedlich teilnehmen, das solle auch in Wien so sein, will man sich von Hooligans distanzieren. "Hooligans werden bei uns keine Bühne finden." In Deutschland wollten sich Hooligans wiederholt an die Demozüge anhängen, um sich als Schutz zu gerieren.
Zur Absage der Montagsdemonstration in Dresden nach Morddrohungen heißt es: "In Richtung der Wiener Demo habe es noch keine Drohung gegeben. Die Vorfälle veranlassen uns zwar, die Sicherheit nochmals zu prüfen, aber beeinflussen keinesfalls unsere Entschlossenheit diese Kundgebung abzuhalten."