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Grundsatzpapier über die Versorgung. | Volle Lagerhallen, sinkende Preise. | Wien. Explodierende Preise im Winterhalbjahr 2006, gefolgt von Versorgungsengpässen und dem Feinstaubvorwurf: Während die Nachfrage von Holzpellets im Inland und im Ausland noch im Steigen war, begann das Ansehen des gepressten Holzes schon zu sinken.
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ProPellets Austria, der "Verein zur Förderung der Verbreitung von Pellets-Heizungen", versucht, mit einem am Freitag vorgestellten Grundsatzpapier nun Reparatur zu betreiben. Es soll zu einem kontinuierlichen Ausbau der Produktionskapazitäten auf über eine Million Tonnen kommen, die, genauso wie eine zukünftige sorgfältig koordinierte Lagerbewirtschaftung und eine prioritäre Versorgung des Inlandsmarkts, helfen soll, Engpässe zu vermeiden und die Preise konstant zu halten. An diese freiwillige Vereinbarung wollen sich sämtliche Mitglieder des Branchenverbandes halten, die zusammen rund 85 Prozent der österreichischen Produktion abdecken.
"Wir haben die Entwicklung unterschätzt", räumt Christian Rakos, Geschäftsführer von ProPellets Austria, Fehler in der Vergangenheit ein. Aber die junge Branche habe aus dem vergangenen Jahr gelernt.
Bis zum März sollen die Durchschnittspreise auf 210 Euro je Tonne fallen (nach dem bisherigen Höchststand von 267 Euro im November 2006), prognostiziert der Verein.
"Die Preise sollten sich maßgeblich am Holzpreis orientieren", meint Rakos, "weniger an der sprunghaften Nachfrage von Pellets." Mit diesem Wunsch unterstützt Rakos auch die Kesselhersteller, die ebenfalls Vereinsmitglieder sind. Schließlich hat auch ihr Absatz an Pelletsheizungen gelitten. Im Jahr 2005 konnten sie ihren Umsatz fast verdoppeln, 2006 nahm die Nachfrage an Pelletsheizungen nur um 5 Prozent zu. Sie hoffen, genauso wie der Rest der Branche, auf eine Renaissance der Attraktivität des gepressten Holzes.
Heinz Kopetz, Vorsitzender des österreichischen Biomasseverbands glaubt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung", dass die Bevorzugung inländischer Kunden und damit der rund österreichischen 44.000 Pelletsheizungen umsetzbar sei: "Letztlich kommt es allerdings darauf an, was die Hersteller wollen: einen kontinuierlichen Absatz in Österreich oder Spitzengewinne im Ausland." Die Turbulenzen im vergangenen Jahr hätten schon genügend Abnehmer verunsichert, der Markt müsse sich wieder stabilisieren.
"Den braucht niemand"
Davon träumen auch die Händler - denn die leiden inzwischen, ob des warmen Winters, wiederum an dem rasanten Sinken des Pelletspreises. "Der fällt momentan stündlich" , heißt es bei dem Vertrieb "Holz-Wahl" in Niederösterreich. Die Branche habe sich verkalkuliert: Zuerst gab es den reißenden Absatz, im Herbst schossen die Preise in die Höhe und die Kunden deckten sich für den Winter ein. Jetzt sind die Lagerhallen voll. "Das ist eine Katastrophe", so ein Händler. "Momentan kann ich einen Sack Pellets nicht einmal um einen Euro verkaufen. Den braucht niemand."