Pleitefirma erhebt Vorwürfe gegen Fernwärme Wien - Fernwärme kontert.
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Wiener Neustadt. Der Konkursantrag der Rohrleitungsverlegungsfirma Peter Peninger Pipelines GmbH, die laut Creditreform und KSV1870 rund 7,08 Millionen Euro Schulden hat, beinhaltet brisante Vorwürfe. Das Unternehmen regt bei Masseverwalter Michael Lentsch an, "offene Forderungen bei der Fernwärme Wien geltend zu machen".
Laut Insolvenzantrag soll Peninger im Mai/Juni 2011 drei Aufträge (3,89 Millionen Euro) von der Fernwärme Wien erhalten haben. "Die Arbeiten wurden ordnungsgemäß durchgeführt, wobei es aber zu erheblichen Behinderungen sowie Verzögerungen gekommen ist, die der Fernwärme Wien anzulasten waren", heißt es im Antrag. Im Oktober und November 2011 ist die Fernwärme von den drei Aufträgen zurückgetreten. Die Rechnungen wurden nicht bezahlt. "Aufgrund der vertragswidrigen Rücktritte ist auch bei anderen Bauvorhaben ein erheblicher Schaden entstanden", heißt es weiter. Durch den Zahlungsverzug konnten diese Bauprojekte "nicht ordnungsgemäß abgewickelt werden".
Erhebliche Ansprüche
"Wir haben jahrelang mit Peninger Pipelines professionell und gut zusammengearbeitet", erklärt Fernwärme-Sprecher Boris Kaspar. "Im vergangenen Jahr ist es allerdings bei drei Geschäftsfällen zu gravierenden Baumängeln, Verletzungen von Sorgfaltspflichten, schwerwiegenden Mängeln bei der Arbeitssicherheit und zu erheblichen Überschreitungen der Bauzeiten gekommen." Nachsatz: "Die Gründe für den Rücktritt von den Verträgen sind durch Gutachten belegt. Ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren wurde eingeleitet." Was allfällige Forderungen des Insolvenzverwalters anbelangt, stünden seitens Wien Energie Fernwärme erhebliche Ansprüche gegenüber.