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Pensionskassen hoffen auf ein baldiges Ende der Aktienbaisse

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Auf die fetten folgen die mageren Jahre: Für die heimischen Pensionskassen ist heuer schon das zweite Negativ-Jahr in Folge. Nach einem Rückgang des Veranlagungsergebnisses um 1,5% im Jahr 2001 wird für heuer ein Minus von 3% bis 7% erwartet. Die Auszahlungen an etwa 18.000 von knapp 38.000 Beziehern einer Firmenpension werden gekürzt. Im Schnitt wird jeder Betroffene etwa 40 Euro im Monat weniger am Konto haben, sagte der Vorsteher des Fachverbandes der Pensionskassen, Dietmar Neyer, am Donnerstag vor Journalisten.


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Es werde aber auch Pensionen geben, die in der Größenordnung von 2 bis 3% leicht erhöht werden. Schon im vergangenen Jahr gab es aufgrund der Baisse an den Börsen für ca. 10.000 Bezieher einer Firmenpension Kürzungen von 2 bis 3%. So unangenehm und unerfreulich diese Maßnahmen seien, sollten sie nicht mit sozialen Härten für die Betroffenen verbunden sein, so Neyer. Mittelfristig rechnet er mit jährlichen Erträgen von 6 bis 7%. "Es gab noch nie mehr als drei Katastrophenjahre hintereinander", begründet er seinen Optimismus. Keine Einbußen haben die ca. 10.000 Bezieher in leistungsorientierten Systemen zu erwarten. Bei ihnen garantiert der Arbeitgeber nicht die Einzahlung eines bestimmten Beitrages in die Pensionskasse, sondern die Auszahlung einer bestimmten Pensionshöhe aus der Pensionskasse - und muss im Fall des Falles Kapital in die Kasse nachschießen. Wieviel das für heuer sein werde, konnte Neyer nicht sagen.

Die 13 betrieblichen und 7 überbetrieblichen Pensionskassen sind jedenfalls vorsichtiger geworden und werden den Aktienanteil in den Portfolios weiter zurückschrauben. Derzeit sind insgesamt knapp 30% in Aktien investiert.

Ohne eine baldige - und nachhaltige - Erholung der Aktienmärkte drohen den Pensionskassen Probleme mit der gesetzlichen Mindestverzinsung. Über einen Beobachtungszeitraum von 5 Jahren müssen mindestens 1,5% erwirtschaftet werden. Ob sich das für den maßgeblichen Zeitraum 1999 bis 2003 ausgeht, ist fraglich. Eine Lösung der Problematik könnte in Zukunft ein längerer Durchrechnungszeitraum sein. Dazu müsste das Pensionskassengesetz geändert werden, sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes, Fritz Janda.

Die österreichischen Pensionskassen verwalten derzeit ein Vermögen von 7,8 Mrd. Euro. Die Zahl der Anwartschaftsberechtigten betrug Ende Oktober 303.000, jene der Leistungsberechtigten 37.800.