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Penta-Sprecher Danko bestätigt erste Kontakte zu insolventer A-Tec. | Kaufpreis wird auf rund 250 Millionen Euro geschätzt. | Wien/Prag. Ins Sanierungsverfahren der A-Tec Industries AG (1,7 Milliarden Euro Schulden) kommt Bewegung. Spätestens in vier Wochen muss der Konzern von Mirko Kovats die Karten auf den Tisch legen, sprich einen potenten Investor gefunden haben - sonst startet der Abverkauf. Eine entsprechende Verwertungsermächtigung hat Sanierungsverwalter und Treuhänder Matthias Schmidt bereits. Sie gilt ab 30. Juni.
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Bisher wurde kolportiert, dass angeblich zehn Kauf-Interessenten auf der Short List stehen, darunter seien auch Finanzinvestoren. Recherchen der "Wiener Zeitung" haben ergeben, dass die tschechisch-slowakische Private-Equity- und Immobilien-Gruppe Penta Investments einer der Kauf-Interessenten für den schwer angeschlagenen Mischkonzern von Kovats ist.
"Ich kann lediglich bestätigen, dass wir jeden Monat an verschiedenen Transaktionen interessiert sind und dass wir in Kontakt mit der A-Tec-Gruppe stehen", sagt Penta-Sprecher Martin Danko zur "Wiener Zeitung". "Weitere Details kann ich derzeit nicht kommentieren, es ist noch zu früh dazu." Generell gebe Penta Investments erst dann öffentliche Statements ab, wenn die Transaktion geprüft und genehmigt ist.
38 Millionen im Topf
"Von der Größenordnung her kann Penta Investments diesen Deal heben", meint ein Investmentexperte zur "Wiener Zeitung". Für die insolvente A-Tec, die nach dem Verkauf der Sparte AE&E an Andritz auf drei Divisionen - Montanwerke Brixlegg, Emco-Gruppe und ATB Austria Antriebstechnik - geschrumpft ist, muss ein Käufer ordentlich viel Geld in die Hand nehmen. Laut Sanierungsverwalter Matthias Schmidt sind zur Erfüllung der angebotenen Sanierungsquote von 47 Prozent etwa 204 bis 222 Millionen Euro nötig.
Indes hat der Wirtschaftsprüfer Deloitte den Wert der Assets der A-Tec-Gruppe mit einer Bandbreite von 230 bis 290 Millionen Euro beziffert. Dem Vernehmen nach sollen im Topf des Sanierungsverwalters rund 38 Millionen Euro liegen, die aus Teil-Verkäufen - abzüglich der bisherigen Verfahrenskosten - stammen.
Penta Investments, dessen Unternehmensportfolio ein Umsatzvolumen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro umfasst, ist auch in Österreich nicht ganz unbekannt. Das 1994 als Wertpapierhändler gegründete Unternehmen beschäftigt sich seit elf Jahren mit Private-Equity-Projekten und seit sechs Jahren mit Immobilienprojekten.
2006 gehörte Penta dem Konsortium TwoOne, bestehend aus der Flughafen Wien AG und der Raiffeisen Zentralbank, an, das den slowakischen Flughafen Kosice übernommen hat. Später hat Penta ihren Anteil an den Wiener Flughafen verkauft.
Zugleich war die Penta Investments Limited Konsortialpartner des Wiener Flughafens beim erfolglosen Versuch, auch den Airport Bratislava zu privatisieren. Ende 2010 hat Penta die Mehrheitsanteile an der slowakischen Dexia Bank gekauft. Und in Polen ist Penta derzeit einer von acht Bietern für die Assets der polnischen Vattenfall AB. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte Penta einen konsolidierten Gewinn in Höhe von 156,2 Millionen Euro.