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Per Satellit näher an die Menschen

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Europaarchiv

EU-Sender soll ausgebaut werden. | Wallström dementiert Agenturpläne. | Brüssel. Kommunikationskommissarin Margot Wallström möchte die Berichterstattung über die EU künftig forcieren, um die Union den Bürgern näher zu bringen. Das ist einer der Vorschläge, zu denen die EU-Kommission die Menschen in Europa nun ein halbes Jahr lang befragen möchte.


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Konkret soll auf lange Sicht der EU-Sender "Europe by Satellite" (EbS) ausgebaut werden. "Eigene interessante Geschichten, die die EU besser erklären" will Wallström über den Satelliten jagen. Das Personal des Senders solle verdoppelt, ein verantwortlicher Herausgeber an die Spitze gestellt, und Journalisten sollen angestellt werden. Bisher verfolgt der Sender hauptsächlich live Pressekonferenzen und Beratungen der EU-Institutionen. 45 Prozent Anteil hat die Kommission, 40 Prozent das Parlament und 15 Prozent der EU-Ministerrat. Empfangen werden kann EbS schon jetzt via Internet.

Allerdings wolle die EU mit dem Sender keinen anderen Fernsehstationen Konkurrenz machen, beschwichtigte die Kommissarin vor rund 200 Journalisten. Vielmehr solle EbS die anderen Medien mit "hochwertigen Informationen" unterstützen.

Dass die EU eine eigene unabhängige Nachrichtenagentur gründen wolle, dementierte Wallström. Der Internationale Journalistenverband API äußerte dennoch "Sorge" über die Vorschläge der Kommission. Schon jetzt stünden Pressefotografen in Brüssel in "wachsendem Wettstreit mit den audiovisuellen Diensten der Kommission".

Andere Vorschläge von Wallström sind indes weniger konkret. So sollen die EU-Institutionen angehalten werden so zu kommunizieren, "dass es jeder Laie versteht" und die Rolle der Bürger soll gestärkt werden - etwa durch europäische Netzwerke. So könnten etwa Lehrer nach dem Vorbild des erfolgreichen Studentenaustauschprogramms Erasmus zusammengebracht werden.