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Dem FC Liverpool sei Dank. Hat es doch der englische Verein, der seit mehr als zehn Jahren auf den nächsten internationalen Coup wartet, geschafft, den Europacup vor einem zweiten spanischen Finale zu verschonen. Welcher Fan will schon gerne zu einem Champions- und Europa-League-Endspiel zwei Wiederholungskicks aus der Primera División serviert bekommen? Dafür muss wirklich niemand nach Mailand oder Basel fliegen, es sei denn, er möchte iberische Fankultur im Ausland erleben oder er vermeidet - wie der Autor dieser Zeilen - prinzipiell Reisen nach Spanien, solange dort in gewissen Stadien dem archaischen Abschlachten von Stieren gefrönt wird.
Während sich in der Champions League also die Neuauflage der Finalpaarung von 2014 offenbar nicht verhindern ließ (wie wohl auch Atlético der erste Titel zu gönnen wäre), kommt es jetzt wenigstens in der Europa League zu einem lohnenden Endspiel zwischen Titelverteidiger Sevilla und den Reds von Anfield. Die Teams haben sich die Lorbeeren, wie die vergangenen Viertel- und Halbfinalspiele eindrücklich gezeigt haben, verdient. Nun geht es um alles - für Sevilla um den dritten Erfolg in Serie, das Triple, und für Liverpool um die erste Europa-League-Trophäe seit 2001, als man gegen Deportivo Alavés - wieder ein spanischer Klub - in Dortmund reüssiert hatte.
Nicht zu vergessen: Mit Blick auf ihre bisherigen Finalerfahrungen stehen beide Mannschaften mit einer weißen Weste da - Sevilla mit vier (2006, 2007, 2014, 2015), Liverpool mit drei Titeln (1973, 1976, 2001). Schmutzig muss es auf dem Grün der St. Jakob-Arena
am 18. Mai in Basel deshalb noch lange nicht zugehen. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe sein, und dabei das ungleich spannendere. Die Leistungen Villarreals in allen Ehren. Perdón muchachos!