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Perfekte Ausrede beim Walzer

Von Eva Stanzl

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Tanzschulen-Besitzer wissen es: Mehr Frauen als Männer wollen tanzen lernen. Männer sind also Tanzmuffel. Doch statt für den Rest der Ballsaison bei der Damenwahl Kopfweh vorschützen zu müssen oder höflich-bestimmt mit "du weißt doch Schatz, ich tanze nicht" zu insistieren, fällt ihnen nun die perfekte Ausrede in den Schoß. Ein Hirnbotenstoff bewegt nämlich die Beine - oder auch nicht.


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Für manche Menschen ist das Erlernen neuer Tanzschritte eine Kopfnuss der Sonderklasse. Forscher haben nun gezeigt, dass sie schwächere Schwankungen bei einem Hirnbotenstoff namens Gaba haben. Daher haben sie zwei linke Füße. Die nun absolut salonfähig sind.

Die kopfbedingten Nicht-Tänzer können nun die Damen elegant - Champagner trinkend - mit ihrem Wissen aus dem (weitgehend unerforschten) Zukunftsfeld der Neurologie beeindrucken. Und somit ohne Umschweife ins Gespräch kommen. Hätte der als "Tanzmuffel" bekannte Staatsopern-Direktor Dominique Meyer das gewusst, dann hätte er den Opernball vielleicht nicht nur zum Fest der Künstler, sondern auch noch zum Ball der Wissenschafter stilisiert.

Außer die Forscher hätten ihm verraten, dass wer schneller tanzen lernt auch insgesamt schneller im Begreifen neuer Dinge ist. Wissenschaft hin oder her: Ein Ball ist ein Ball, und tanzen gehört nun einmal dazu.