Der Kongress in Peru hat zwei Gesetze der Regierung für ungültig erklärt, die die wirtschaftliche Entwicklung der Stammesgebiete am Amazonas vorantreiben sollten. Hunderte Ureinwohner feierten in der Stadt Bagua im Nordosten des Landes die Entscheidung als Sieg über Präsident Alan Garcia.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Aus Protest gegen die Pläne der Regierung hatten rund 12.000 Ureinwohner aus 65 Stämmen seit Anfang August Öl- und Gasanlagen sowie Elektrizitätswerke besetzt. Am Mittwoch hatten sie in eine 48-stündige Pause eingewilligt, nachdem der Kongresspräsident eine Überprüfung der umstrittenen Gesetze zugesagt hatte. Die Abgeordneten wiesen die Regelwerke nun mit 66 zu 29 Stimmen zurück.
Wirtschaftsexperten schätzen, dass in dem rund 92.000 Quadratkilometer großen Amazonas-Becken Holz-, Mineralien- und Ölvorkommen im Wert von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro vorhanden sind.
Garcia hatte am Mittwoch gewarnt, eine Aufhebung der Gesetze zur Öffnung des Gebietes wäre ein "sehr ernster, historischer Fehler".
Bei den zwölf Tage währenden Protesten der Ureinwohner hatte es Zusammenstöße mit Sicherheitskräften gegeben. (APA)