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FSW-Bilanz zeigt Anstieg bei Schuldnerberatung.
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"Es ist Zeit für eine Pflegereform", sagte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Mittwoch bei der Präsentation des Geschäftsberichtes des Fonds Soziales Wien (FSW). Die vom Bund versprochene Pflege-Milliarde (aufgeteilt auf zwei Jahre) sei für Löhne und Gehälter des Pflegepersonals zweckgewidmet. "Das ist gut so", sagt Hacker, "aber es braucht auch eine gesetzliche Grundlage, um die Situation von Betroffenen zu verändern." "Pflegegeld ist nur ein Zuschuss", meint Hacker, um den man im Bedarfsfall ansuchen könne. Stattdessen, so der Gesundheitsstadtrat, soll ein System eingeführt werden, wie bei den Leistungen der Krankenversicherung. Man solle sich künftig bei der Pflege, wie heute schon bei einem Spitalsbesuch, über die Kosten "nicht den Kopf zerbrechen müssen", fordert Hacker, der den Gesundheitsminister auffordert zu handeln. "Es gibt zwar laufend Gespräche, aber es passiert nichts", so der SPÖ-Politiker.
Neben der bundespolitischen Forderung stand die Vorjahresbilanz des FSW im Mittelpunkt. 110.000 Personen haben im Vorjahr soziale Dienstleistungen des FSW in Anspruch genommen, rund die Hälfte davon mit Pflege- und Betreuungsbedarf. Stark angestiegen ist der Bedarf an Schuldnerberatung. Hier setzt der FSW gemeinsam mit der Arbeiterkammer und Wiener Schulen "verstärkt auf Prävention", wie FSW-Geschäftsführerin Anita Bauer erklärte. Schüler sollen schon früh im Umgang mit Geld geschult werden. Mit 3,2 Millionen Anrufen verzeichnete die telefonische Gesundheitsberatung 1450 einen Rekordwert und eine Verdreifachung zum bisherigen Rekordjahr.(gh)