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Petzner geht, weil Rot-Schwarz kommt

Von Wolfgang Zaunbauer

Politik

"Meine Zukunft hängt von Kärntner Landtagswahl ab." | Scheibner nur bis April BZÖ-Obmann. | Wien. Seine tränenreichen Auftritte nach dem Tod seines "Lebensmenschen" Jörg Haider sind legendär - aber nicht der Grund, warum er jetzt die Führung des BZÖ abgebe, versichert Stefan Petzner. Auch Herbert Scheibner, der Petzner am Mittwoch als geschäftsführender BZÖ-Obmann nachfolgte, betont, dass der Wechsel nicht mit der parteiinternen Kritik an Petzners emotionalen Ausbrüchen zu tun hat.


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Petzner erklärt seinen Schritt damit, dass er gebeten wurde, den Landtagswahlkampf in Kärnten zu managen. Dass er gerade jetzt geht, begründet er im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" mit der sich abzeichnenden großen Koalition. "Wir hätten diese Weichenstellung nicht gemacht, wenn es noch die Chance gegeben hätte, dass etwas anderes kommt als Rot-Schwarz", sagt Petzner.

Petzner hatte das BZÖ stets als Partner einer Mitte-Rechts-Koalition von ÖVP, FPÖ und BZÖ angeboten. Diese Bemühungen seien aber letztlich an den Großkoalitionären innerhalb der ÖVP und an der FPÖ gescheitert. Letztere fürchte sich vor der Regierungsverantwortung.

Da das Projekt Regierungsbeteiligung hinfällig ist, folgt der pflichtbewusste Petzner - "ich bin da, wo mich die Partei haben will" - dem Ruf der Kärntner Parteifreunde. Diese haben am 1. März eine Landtagswahl zu schlagen und den Platz als Nummer eins zu verteidigen. Das wird für Petzner ein "Fulltimejob" - mit der Parteiführung sei das nicht zu vereinbaren.

Diesen Part übernimmt jetzt Herbert Scheibner - allerdings nur bis April. Dann soll am Parteitag endlich ein fixer Parteichef gewählt werden. Ein Antreten dafür hat Scheibner bereits abgelehnt. Stattdessen nennt er mögliche Kandidaten: Klubchef Josef Bucher, Kärntens Landesparteiobmann Uwe Scheuch oder eben wieder Stefan Petzner. Alle drei haben ihre Wurzeln in der Kärntner Politik. Scheibner wünscht sich einen Parteichef aus der stärksten Landesgruppe. Allerdings verfügt Petzner in Kärnten im Gegensatz etwa zu Scheuch über keine Hausmacht.

Trotzdem kann sich der 27-Jährige ein Antreten durchaus vorstellen. "Ich trau mir alles zu". Allerdings hänge seine politische Zukunft von den Landtagswahlen in Kärnten und Salzburg - auch hier will Petzner mitmischen, wenn auch noch nicht klar ist, in welcher Funktion - ab. "Wenn ich als Wahlkampfleiter gleich erfolgreich bin, wie bei der Nationalratswahl, dann ist auch eine Kandidatur nicht auszuschließen", zumal dann ganz andere Voraussetzungen gegeben seien.

Doch nicht nur seine Zukunft macht Petzner vom Ergebnis in Kärnten abhängig. Davon hänge auch die Entwicklung der ganzen Partei ab. Daher sei es auch sinnvoll, den Parteitag erst im April abzuhalten und ihn nicht vorzuziehen, um klare Führungsverhältnisse zu schaffen.

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