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Pflegekräfte müssen 500-Euro-Corona-Bonus nachrennen

Politik

Probleme bei Wechsel in Niederösterreich. Impfskeptischer steirischer Spitalsmanager ersetzt.


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St. Pölten/Graz. Eine neue Wendung gibt es in Niederösterreich in der zähen Geschichte um die Auszahlung des Corona-Bonus für Ärzte und Pflegekräfte in Spitälern, Pflege- und Rehaeinrichtungen. Betroffene haben sich dort an die Arbeiterkammer (AK) gewandt, weil sie nach einem Wechsel ihres Dienstgebers um den Bonus, der im Schnitt 500 Euro brutto ausmachen soll, umzufallen drohen. Allein am Dienstag wurden fünf Betroffene beraten, wurde der "Wiener Zeitung" in der NÖ-Arbeiterkammer erklärt. Als Grund dafür wurde eine schwammige Formulierung der Richtlinien genannt, obwohl diese seit dem Sommer monatelang zwischen Gesundheits- und Finanzministerium sowie den Bundesländern zur Abstimmung hin und hergeschickt worden sind.

Im Büro von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) war dazu auf Anfrage zunächst stundenlang keine Auskunft zu erhalten. Im Wiener Rathaus war hingegen, anders als in Niederösterreich, von derartigen Auslegungsproblemen nichts bekannt. Dort soll die Auszahlung wie auch in der Steiermark mit dem Dezembergehalt erfolgen. In der Steiermark wurde am Mittwoch gerade die Liste jener Mitarbeiter, die einen Bonus erhalten werden, fertigstellt.

Spitalsmanager abgelöst

Nach den bundesweiten Vorgaben kommen in den Genuss der Sonderzahlung Spitals- und Pflegemitarbeiter, die mindestens sechs Monate angestellt waren und zumindest drei Monate persönlich und direkt Covid-Patienten betreut haben. Auch Reinigungskräfte etwa in Krankenhäusern, die diese Kriterien erfüllen, erhalten den Bonus, wie das Sozialministerium klargestellt hat.

Am Geld dürften die Unklarheiten um die Auszahlung bei einem Dienstgeberwechsel nicht liegen. Denn die Bundesländer bleiben nicht auf den Kosten sitzen. Vielmehr erhalten diese die Aufwendungen vom Bund ersetzt, der mit Gesamtkosten von knapp hundert Millionen Euro rechnet.

In der Steiermark werden die Bonuszahlungen vom Wirbel um den Rücktritt des Chefs der Krankenanstaltengesellschaft des Landes (Kages), Karlheinz Tscheliessnigg, überschattet. Der Spitalsmanager wurde mit , skeptischen Aussagen zur Corona-Impfung in der "Kleinen Zeitung" zitiert. Demnach verstehe er die Kritik an Aussagen im Jänner nicht, dass die Covid-Impfung "kaum geprüft" sei. Nun wurde Gerhard Stark als interimistischer Nachfolger ab 1. Dezember bis Februar 2023 von der Landesregierung vorgestellt. Eine Abfertigung erhalte der in Pension befindliche bisherige Kages-Chef, der diese Funktion daneben innehatte, nicht, wurde im Büro von Landesrätin Juliane Bogner-Strauß erläutert.(ett)