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Pflegevorsorge kränkelt noch

Von Petra Medek

Wirtschaft

Städtische-Chef Geyer für staatliche Förderung. | Geschäft in | Osteuropa wächst. | Wien . Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung müssten private Pflegeversicherungen in Österreich eigentlich weggehen wie die warmen Semmeln - doch der große Nachfrageboom blieb bisher aus. Gerade einmal 650 Verträge hat die Generali von ihrer Pflegevorsorge verkauft, die Uniqa Versicherung hat im Pflegebereich insgesamt rund 10.000 Verträge laufen. Die Wiener Städtische hat bis dato rund 5000 Pflegeversicherungen abgesetzt, bis Jahresende sollen es 10.000 werden.


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Zum Vergleich: Von der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge laufen laut Versicherungsverband derzeit 705.000 Verträge.

Mit einer staatlichen Unterstützung als Zuckerl ließe sich auch die private Pflegevorsorge besser verkaufen, sind einige Assekuranzen überzeugt. "Das wäre ein wichtiges Symbol", meinte Günter Geyer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, in der Halbjahrespressekonferenz am Dienstag. Um die für die Zukunftsvorsorge festgelegte Förderung zu erhalten, müsste man sowohl für die Altersvorsorge, als auch für die Pflege einzahlen können, schlägt Geyer vor.

Prämienplus im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2006 hat die Wiener Städtische ihren Konzerngewinn vor Steuern um 14,4 Prozent auf 143,35 Mio. Euro gesteigert. Die verrechneten Prämien erreichten in der Gruppe 3,03 Mrd. Euro. Gegenüber der Vorjahresperiode stiegen die Prämieneinnahmen um 14,9 Prozent. Der Zuwachs konnte trotz starker Schadenbelastung durch Schneedruck und Hochwasser (rund 96 Mio. Euro) erreicht werden, freute sich Geyer.

Im ersten Halbjahr 2006 waren erstmals alle Tochtergesellschaften der Städtischen positiv. Ihr Anteil am Ergebnis lag bei 25 Prozent (19 Prozent im ersten Halbjahr 2005). Der Anteil der Süd-Osteuropa-Beteiligungen am Prämienaufkommen betrug insgesamt 35 Prozent, in der Schaden/Unfallsparte waren es sogar fast 50 Prozent.

Expansion im Osten geht weiter

Die Städtische will in Mittel- und Osteuropa weiter stärker als der Markt wachsen, bekräftigte Geyer. Als Ziele für mögliche Akquisitionen sieht er beispielsweise die Ukraine oder Ungarn. Zukäufe müssten allerdings dazupassen.

An der zum Verkauf stehenden Gewerkschaftsbank Bawag zeigte sich Geyer unverändert interessiert - mit Einschränkungen: "Wenn es sich rechnet, aber nicht um jeden Preis".