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75 Jahre wurde Karlheinz Böhm am Sonntag, und ORF und ZDF übertrugen am Abend fast zeitgleich die Geburtstags-
gala "Alles Gute, Karlheinz Böhm!". Désirée Nosbusch, die durch das Programm führte, blätterte mit dem Jubilar ein Album durch, das seine Lebensstationen im Bild festhielt. Zu jeder Station traten Überraschungsgäste auf: Unter anderen fand sich Frank Elsner ein, in dessen Sendung "Wetten, dass . . .?" Karlheinz Böhm 1981 seinen ersten Spendenaufruf für Äthiopien publikumswirksam platzieren konnte.
Böhms Engagement für die Hungernden in Afrika nahm überhaupt den wichtigsten Platz in der Sendung ein. Gewiss sprach Böhm auch davon, dass die "Sissi"-Filme im 21. Jahrhundert noch unvermindert populär sind. Auch verwies er darauf, dass Regisseure wie Michael Powell und Rainer Werner Faßbinder mit ihm anspruchsvolle Filme realisierten, in denen er durchaus nicht auf die Rolle des charmanten Schönlings festgelegt war.
Und doch war klar, dass im Zentrum dieses Lebens nicht die Schauspielerei steht. Wie es kam, dass der früh erfolgreiche Sohn des berühmten Dirigenten der Kunst so radikal den Rücken kehrte, wurde allerdings nicht erörtert. Stattdessen wurden Spenden gesammelt für Böhms Initiative "Menschen für Menschen". Dagegen ist nichts einzuwenden. Allenfalls könnte man sich zusätzlich ein TV-Porträt wünschen, in dem Böhms Wandel vom Künstler zum engagierten Philantropen genauer erörtert würde, als dies auf seiner Geburtstagsparty möglich war.