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Philips setzt voll auf Forschung

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Nachdem Philips in Österreich zuletzt vor allem mit seinem | rigiden Mitarbeiterabbau Schlagzeilen erzeugte - etwa jeder Zweite musste gehen -, blickt der Elektronikkonzern nun wieder positiv in die Zukunft und setzt auf Forschung.


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"Wenn man nicht in der Lage ist, auf Weltklasse-Niveau zu agieren, dann hat man ein Problem", meinte der ehemalige Philips-Österreichchef Wiebo Vaartjes am Freitag vor Journalisten in Wien. Innovationsstandorte seien Standorte der Veränderung, kommentiert er die Halbierung des Mitarbeiterstandes von Philips in Österreich.

Heuer solle zwar noch das Projektorenwerk in Wien geschlossen werden, womit 120 Mitarbeiter ihren Job verlieren, weitere etwa 100 Mitarbeiter sollen im Rahmen der natürlichen Fluktuation eingespart werden. Mit Jahresende 2004 sollte sich der Personalstand mit 2000 Mitarbeitern dann aber stabilisiert haben.

2003 hat Philips aber auch von sieben auf neun Kompetenzzentren für konzerninterne Forschung aufgestockt. Gleichzeitig gelang es, "einen Gewinn in zweistelliger Euro-Millionenhöhe" einzufahren, wie der neue Philips-Chef Peter Kamm erläutert. Der Umsatz blieb vergangenes Jahr mit 1,02 Mrd. Euro auf dem Niveau der Jahres 2002 (1,05 Mrd. Euro).

"Wir brauchen aber in Österreich ein freundlicheres Umfeld für die Forschung", fordert Kamm. Immerhin sei bei Philips jeder dritte Mitarbeiter "mit Innovation beschäftigt". 2003 wurden 63 Mill. Euro in Forschung investiert, wovon aber weniger als 2% durch die heimische Forschungsförderung abgedeckt waren. "Das ist im internationalen Vergleich sehr wenig", erläutert Philips-Forschungsvorstand Markus Posch. Forschungsförderung müsse hierzulande schneller und unbürokratischer werden. Und: "In einem kleinen Land wie Österreich muss man inhaltliche Schwerpunkte setzen. Man kann hier eben nicht alles machen. Forschungsmittel weit zu verstreuen wie bisher ist ein Luxus", ärgert sich Posch und setzt große Hoffnungen auf das neue "Haus der Forschung".