Eine vermehrte Nutzung von Kernenergie erwartet Heinrich von Pierer, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.
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"Angesichts des weltweit steigenden Energiebedarfs werden wir auf absehbare Zeit nicht auf die Nutzung von der Kernenergie verzichten können, so Pierer als "Keynote speaker" bei der Jahrestagung
des Club of Rome Donnerstag Abend in Wien. Das gelte auch und gerade unter dem Aspekt des Klimaschutzes, sagte der Siemens-Vorstandschef mit Verweis auf das "schwerwiegende Risiko einer
Klimaänderung" durch vermehrten Einsatz fossiler Brennstoffe. Ob unsere Gesellschaft modernen Technologien aufgeschlossen gegenüber stehe, sei von zentraler Bedeutung für ihre Zukunftsfähigkeit.
Unternehmen gehe es nicht, wie oft vorgeworfen, nur um Gewinnmaximierung, auch auf Kosten der Menschen und der Umwelt. "Ein Unternehmer wäre schlecht beraten, wenn er sich über die Normen der
Gesellschaft hinweg setzen würde". Allerdings könne nur ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen die Zukunft seiner Mitarbeiter sichern, betonte Pierer.
Mannesmann: "Sieg des angelsächsischen Kapitalismus"
Falls es zu einer feindlichen Übernahme des deutschen Mannesmann-Konzerns durch Vodafone kommt, sei dies ein "Sieg des angelsächsischen Kapitalismus" über die deutsche Unternehmenskultur. Solche
Übernahmen würden zeigen, "wie sozial unsere Marktwirtschaft wirklich sein kann", kritisierte Pierer.