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Eigentümer der insolventen Schmuckfirma verhandelt mit Investoren.
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Wien. Wien. Die Sanierung der insolventen Wiener Modeschmuck-Gruppe "Pierre Lang" (280 Mitarbeiter, 45 Millionen Euro Schulden) wird ein harter Brocken. Denn alleine für die Erfüllung der angebotenen Sanierungspläne der drei maroden Gesellschaften ("Pierre Lang" Europe HandelsgmbH, Hans Andersen GmbH, Andersen Holding GmbH) mit einer Gläubigerquote von 20 Prozent müssen samt den Verfahrenskosten 9,68 Millionen Euro aufgebracht werden.
"Bei der Holding kann die Sanierungsquote sicherlich nur durch einen Investor aufgebracht werden", sagt Pierre-Lang-Sanierungsanwältin Ulla Reisch zur "Wiener Zeitung". Im Fall der Holding geht es um 2,9 Millionen Euro. Die beiden operativen Töchter sollen das nötige Kapital für die Gläubiger aus dem Fortbetrieb erwirtschaften, wie aus der Planung hervorgeht.
Laut AKV, Creditreform und KSV1870 hat der Modeschmuckerzeuger "Pierre Lang", der über 6000 Berater seinen Schmuck vertreibt, insgesamt 45,07 Millionen Euro Schulden, das freie Vermögen beträgt lediglich 9,25 Millionen Euro.
Laut Aktenlage ist die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien einer der Hauptgläubiger der Gruppe, der die Kredite fällig stellte. Die RLB hat fünf Pfandrechte auf den drei Betriebsliegenschaften in Wien- Liesing in Höhe von insgesamt rund 20 Millionen Euro und auch die Marke "Pierre Lang" ist an die Bank verpfändet. Mit der Bank wird es in Sachen Sanierung noch weitere Verhandlungen geben müssen. "Es gibt Investoren, da muss aber der Eigentümer seinen Beitrag leisten und seine Anteile verkaufen, um in der Holding frisches Geld zu lukrieren", sagt Reisch. "Der Eigentümer verhandelt das selber." "Pierre Lang" gehört dem deutschen Direktvertriebsunternehmer Helmut Spikker. Offen ist laut Reisch auch, ob Mitarbeiter abgebaut und Teilbetriebe geschlossen werden.