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Pille-Erfinder Djerassi: "Österreich braucht Exilforschung"

Von WZ Online

Wissen

Der Chemiker, Romanautor und Dramatiker Carl Djerassi, der Chemiker Alfred Bader und der Chemiker und Wissenschaftshistoriker Robert Rosner sind neue Ehrenmitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE) in Wien. In seiner Rede strich Carl Djerassi die Bedeutung der ÖGE für Österreich hervor und forderte nachdrücklich eine öffentliche Basisfinanzierung für die Österreichische Gesellschaft für Exilforschung.


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"Österreich braucht eine laute Stimme, die sich mit der erzwungenen Migration in Geschichte und Gegenwart auseinandersetzt", sagte Carl Djerassi. Selbst 1938 aufgrund seiner jüdischen Wurzeln vertrieben, sieht der bekannte Naturwissenschaftler, Erfinder der Pille und (Bühnen-)Autor in der Arbeit der ÖGE die Grundlage für eine weniger rassistische europäische Zukunft.

"Wenn jene, die die Erfahrung der Verfolgung und Vertreibung selbst gemacht haben, nicht mehr am Leben sind, wird die Exilforschung umso unerlässlicher sein", so der 85-jährige Exil-Österreicher, den die Tendenz der Jungwähler bei den letzten Wahlen zutiefst erschüttert hat. Er wünsche sich für die Österreichische Gesellschaft für Exilforschung, die als internationales Kompetenzzentrum seit sieben Jahren Forschungen von höchster Qualität liefert, "endlich eine gesicherte öffentliche Finanzierung".

Die Gesellschaft für Exilforschung ist als Verein organisiert und wurde 2002 gegründet. Die Organisation versteht sich als Interessengemeinschaft von Forschenden zu den Themen Exil, Emigration, Verfolgte des Faschismus und Nationalsozialismus aus Österreich und seinem Umfeld.

Link:Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung