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Pillen gegen Stress im Job?

Von Sophia Freynschlag

Wissen
Tabletten, um Ängste zu unterdrücken. Foto: bbox

Studie: Jeder Fünfte akzeptiert Tabletten, um dem Druck im Job standzuhalten. | Ziele müssen eine Herausforderung sein. | Wien. Viele Arbeitnehmer fühlen sich dem Leistungsdruck im Job nicht mehr gewachsen. Um besser mit Stress und Konflikten am Arbeitsplatz umgehen zu können, akzeptiert jeder fünfte Arbeitnehmer laut einer Umfrage der Deutschen Angestellten-Krankenkasse die Einnahme von Medikamenten.


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Tabletten bekämpfen aber nur die Symptome, nicht die Ursache, sagt der deutsche Motivationstrainer Matthias Herzog. "Die Versagensängste bleiben." Gerade jene, die sich vor Fehlern im Job fürchten, seien durch ihre Angst noch mehr in ihrer Arbeit behindert und daher noch weniger erfolgreich.

Um Angst zu überwinden, müssen Beschäftigte ihre Einstellung ändern, sagt Herzog: "Viele machen den Fehler, dass sie negativ denken. Ein positiver Blickwinkel hilft aber enorm."

In seinen Vorträgen setzt der Motivationstrainer den Teilnehmern eine überdimensionale rote "25-er" oder grüne "75-er" Brille auf, um zu zeigen: "Nur 25 von 100 Dingen sind negativ", erklärt Herzog. Er vergleicht den Beruf mit dem Spitzensport: "Sportler motivieren sich auf einen Zeitpunkt hin. Im Job soll man aber jeden Tag Spitzenleistungen erbringen." Sich jeden Tag zu motivieren sei aber nicht einfach.

Innerer Schweinehund

Den inneren Schweinehund überwinden Mitarbeiter am besten, indem sie ein klares Ziel vor Augen haben, das sie in kleinen Teilschritten erreichen können. "Viele setzen sich aus Bequemlichkeit zu kleine Ziele", kritisiert Herzog. Ziele sollten zwar realistisch, aber eine Herausforderung sein.

Da nach einem anstrengenden Arbeitstag auch Entspannung wichtig ist, sollten Beschäftigte am Abend bewusst abschalten: "Um nicht den ganzen Tag unter Strom zu stehen, hören Sie am Abend entspannende Musik oder verbringen Zeit mit der Familie", rät Herzog.