Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
In der ARD beschäftigte sich Günther Jauch am Sonntag mit seinen Gästen mit den stets vor Ostern steigenden Spritpreisen. Eine muntere Diskussion, die jedoch letztlich keine schurkenhaften Schuldigen festmachen konnte. Der Staat kassiert mehr als die Hälfte über Steuern und Abgaben. Die Mineralölfirmen verdienen einen Cent pro Liter und müssen unrentable Raffinerien schließen. Und die Preisgestaltung beim Rohöl durch die Opec-Staaten liegt offensichtlich außerhalb der Reichweite der Politiker. Fazit: Kaum Hoffnung, dass sich da etwas zum Besseren wendet.
"Im Zentrum" in ORF2 hingegen inspirierte die vage Hoffnung, dass in die von politischer Stagnation und Wählerfrust über immer neue Korruptionsfakten gekennzeichnete Innenpolitik ein wenig frischer Wind fahren könnte. Der Vertreter der neuen Piratenpartei wirkte zwar nicht sensationell, aber ehrlich, die politischen Ziele sind unausgegoren und nicht unbedingt mehrheitsfähig wie etwa die Liberalisierung des Rauschmittelkonsums. Dennoch hoffen die österreichischen Piraten wohl nicht zu Unrecht auf Anfangserfolge wie ihr deutsches Vorbild, die es bei Wahlen in Berlin und im Saarland auf Anhieb in die Landesparlamente geschafft haben. Daher könnte es auch in Österreich gelingen, zumindest die politikverdrossenen und durchs Internet vernetzten Jungen für die Piraten-Wahl zu interessieren. Vor allem wenn die Koalitionsparteien statt zukunftsorientierter Politik weiter nur taktische Spiele zur Besitzstandswahrung betreiben.