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Pius-Bruder leugnet weiterhin den Holocaust

Von WZ Online

Politik

Der Holocaust-Leugner und Bischof der Pius-Bruderschaft, Richard Williamson, hat nicht vor, seine Äußerungen zum Mord an den Juden im Nationalsozialismus umgehend zu widerrufen. Sollte er erkennen, dass er sich geirrt habe, werde er sich entschuldigen, sagte Williamson dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.


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"Ich muss nun alles nochmals prüfen und mir die Beweise ansehen", sagte Williamson. Er habe nicht absichtlich etwas Unwahres gesagt. "Ich war aufgrund meiner Recherchen in den achtziger Jahren von der Richtigkeit meiner Äußerungen überzeugt", sagte Willamson.

Papst Benedikt XVI hatte Williamson und drei weitere exkommunizierte Bischöfe der erzkonservativen Pius-Bruderschaft teilweise rehabilitiert. Dies hatte in vielen Ländern für Empörung gesorgt.

Am Dienstag hatte sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Streit eingeschaltet und erklärt, durch die Entscheidung des Papstes und des Vatikans sei der Eindruck entstanden, dass es eine Leugnung des Holocausts geben könnte. Dies könne so nicht stehenbleiben.

Am Mittwoch hatte der Vatikan Williamson aufgefordert, seine Leugnung des Holocausts unmissverständlich und öffentlich zurückzunehmen. Andernfalls dürfe Williamson nicht als Prälat in der katholischen Kirche dienen. Papst Benedikt XVI. sei nicht bekannt gewesen, dass Williamson den Völkermord der Nationalsozialisten an sechs Millionen europäischen Juden geleugnet habe. Die Aussagen des Bischofs zum Holocaust seien absolut inakzeptabel und würden vom Papst nachdrücklich zurückgewiesen, teilte der Vatikan mit.