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Pläne für Post-Saddam-Ära

Von Ines Scholz

Politik

Bagdad/Dubai/Wien - Nachdem die USA den Sturz des irakischen Staatschefs Saddam Hussein zu ihrem Ziel erklärt haben, kursieren nun bereits erste Namen über mögliche Nachfolger. Indes reiste Jörg Haider nach Bagdad - zu einer Vermittlungsmission, wie es in FP-Kreisen hieß.


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Die arabische Zeitung "Al Hayat" mit Sitz in London berichtete am Montag unter Berufung auf irakische Oppositionskreise, dass der 1996 ins dänische Exil geflüchtete ehemalige irakische Generalstabschef Nizar Khazraji von den USA als Favorit für die Nachfolge Saddam Husseins gehandelt wird. Khazraji - Husseins ranghöchster Ex-Gefolgsmann im Exil - genießt allerdings bei den kurdischen Oppositionsgruppen wegen des Massakers im Norden des Irak im Jahr 1988 wenig Sympathie. In Dänemark laufen gegen den ehemaligen Befehlshaber - nunmehriges Mitglied der Widerstanddsgruppe "National Liberal Mouvement" (NLM) - sogar Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen.

Als zweiter möglicher Kandidat wird laut "Al-Hayat" der im jordanischen Exil lebende Ex-General Najib al Salihi gehandelt. Salihi, der Saddams Präsidentengarde befehligt hatte, gehört seit seiner Flucht dem mit dem NLM rivalisierenden Irakischen Nationalkongress (INC) an. Im November des Vorjahres nahm er in Washington an einem informellen Treffen teil. Thema des Think-Tanks mit ehemaligen CIA- und US-Außenministerium-Mitarbeitern war die Machtaufteilung der Post-Hussein-Ära.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die USA indes vor einem Alleingang bei einem militärischen Vorgehen gegen den Irak gewarnt. Russland sehe den Irak auch als "Problem" an, eine militärische Aktion gegen das Land sei aber nur mit einem UNO-Mandat und als letztes Mittel möglich, betonte Putin in einem Interview für das "Wall Street Journal" (Montag-Ausgabe).

Wie zunächst nur die französische Nachrichtenagentur AFP erfuhr, ist Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider am Montag anlässlich einer Einladung der irakischen "Organisation für Freundschaft und Frieden" nach Bagdad gereist. Später würdigte FP-Generalsekretär Peter Sichrovsky die Reise Jörg Haiders als "sehr mutig" und "große Chance", eine wichtige Vermittlerrolle zu spielen. Die irakische Einladung gelte weder dem Landeshauptmann noch dem Altparteiobmann, sondern "der Person Dr. Haider", betonte Sichrovsky. Bei dem Besuch handle es sich nicht um eine "Einmischung in die außenpolitischen Aktivitäten der Bundesregierung", vielmehr verlaufe die Initiative parallel dazu, fügte er hinzu.