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Plastikgeld wird immer beliebter

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

2004 war das Jahr der Geldkarten: Ob Kreditkarte, Bankomatkarte oder Quick-Aufladungen, mit 358 Mio. Transaktionen bzw. 13 Mrd. Euro Gesamtzahlungsvolumen haben die Österreicher laut Europay neue Karten-Rekorde geschrieben. Am 23. Dezember wurde erstmals die Millionen-Marke bei Bankomat-Zahlungen an einem einzelnen Tag überschritten.


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"Immer mehr Transaktionen werden bargeldlos abgewickelt. Wir sind am Weg zur Less-Cash-Society", freute sich Ewald Judt, Europay-Geschäftsführer, am Montag vor Journalisten in Wien. Europay ist in Österreich für MasterCard, Maestro (Bankomatkarten) und Quick zuständig und damit laut eigenen Angaben hierzulande die Nummer Eins im kartenbasierenden, bargeldlosen Zahlungsverkehr. Das Unternehmen verzeichnete 2004 Steigerungen bei all seinen Produkten. So legte die MasterCard umsatzmäßig um 10,4% zu, Maestro um 17% und die Chipaufladungen via Quick um 8,5%.

Über das seit April am Markt befindliche Produkt "MasterCard SecureCode" - für sicheres Zahlen im Internet -, wurden bereits über 3 Mio. Euro Umsätze abgewickelt. Auch die Handy-Wertkartenaufladung am Bankomaten ("Code&Load") sei eine Erfolgsgeschichte, betont Europay-Vorstandschef Peter Neubauer. Seit seinem Start im Mai bis Ende November wurden via Handyaufladungen 9 Mio. Euro umgesetzt.

Reiseschecks mutieren zum "Plastic Money"

Große Hoffnungen setzt Europay auch auf " Maestro-Traveller", eine Prepaid-Karte, die bald den Reiseschecks das Feld abgraben soll. Dabei handelt es sich um eine immer wieder aufladbare Wertkarte, für die kein Girokonto benötigt wird. Mit ihr kann weltweit bezahlt werden, wer sie benützt, bleibt jedoch anonym. Zwar ist sie billiger als die Traveller-Checks, wie Neubauer betont, für jede neue Aufladung ist allerdings 1% des Ladevolumens zu bezahlen, pro Bargeld-Behebung fallen weltweit 3 Euro an. 50 Cent müssen je Einkauf im Geschäft bezahlt werden.

Für 2005 ist man bei Europay jedenfalls optimistisch: "Wir wollen die Zahlungen mit unseren Produkten um 13-15% steigern und die Anzahl der Akzeptanzpartner für MasterCard, Maestro und Quick wie schon im Vorjahr um je 5.000 erhöhen," meint Neubauer. Auch die millionste MasterCard will Europay heuer noch an den Mann, respektive die Frau, bringen.

Ziel im E-Commerce sind heuer 40.000 MasterCard SecureCode-Nutzer, derzeit sind es 18.000. "Wir empfehlen Händlern und Kunden bei Internet-Einkäufen SecureCode, da so die Kartennummer nicht in falsche Hände geraten kann", meint Neubauer. Betrug sei derzeit bei 1% der Web-Zahlungen mit Kreditkarte im Spiel, aber: "Die Kunden erleiden dabei keinen finanziellen Schaden, die Zahlung wird von uns einfach wieder aufs Kundenkonto zurückgebucht", betont er. Um Online-Zahlungen noch sicherer zu machen, will Europay Ende Jänner außerdem mit der Digitalen Signatur auf MasterCard und Maestro herauskommen, kündigte Neubauer an.

Auch Visa wächst weiter

Visa Austria hat 2004 ebenfalls zugelegt und seine Umsätze im In- und Ausland um insgesamt 10% auf 3,7 Mrd. Euro. Der reine Österreich-Umsatz kletterte um 8% auf 2,8 Mio. Euro. Die Zahl der heimischen Vertragspartner stieg um über 1.000 auf rund 90.000. Die Anzahl der Karteninhaber blieb konstant bei rund 940.000. "Trotz des nicht sehr starken allgemeinen Wachstums haben sich die Visa-Umsätze in Österreich 2004 sehr gut entwickelt", meinte Visa-Österreich-Chef Helmut Nahlik. Auch Visa rüstete 2004 sicherheitsmäßig auf und führte "Verified by Visa" ein. Dieses System soll sowohl Internetzahlungen wie auch solche in der nicht-virtuellen Welt mit verschlüsselter Datenübertragung sicherer machen.