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"Pleite-Alarm" häufig überhört

Von Petra Medek

Wirtschaft

Sieben von zehn Pleiten sind hierzulande selbstverschuldet. Damit die Unternehmer rechtzeitig "die Alarmglocken läuten hören", hat der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) gemeinsam mit der WK-Fachgruppe der Wiener Unternehmensberater nun ein "Pleitenvermeidungsprogramm" entwickelt.


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In einer "8-Punkte-Formel" wurden die wichtigsten Signale für eine Krise zusammengefasst. So soll es gelingen, Unternehmer für das Thema Insolvenzgefahr zu sensibilisieren und sie auf mögliche Frühwarnsysteme hinzuweisen, erklärte KSV-Geschäftsführerin Martina Dobringer gestern in einem Pressegespräch.

Höchste Zeit, externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen, ist es demnach, wenn etwa die Lagerbestände oder die Lohnkosten bei stagnierendem Umsatz steigen oder die Liquidität des Unternehmens konstant abnimmt. Anzeichen einer herannahenden Krise ist laut dem Programm auch ein träges Innovationsmanagement sowie wachsende Produktionskosten bei gleichbleibendem Output. Verbesserungen seien mitunter bei Neukundengewinnungsprogrammen angebracht, daneben fehle den Unternehmen oft ein adäquates Management bei der Einführung von IT- und Softwarelösungen. Zur Sicherung des Unternehmenserfolgs soll überdies ein "Change-Management" installiert werden.

Vor allem Klein- und Mittelbetriebe würden das Thema Insolvenzprävention in der Regel vernachlässigen, sagte Robert Hotter, Fachgruppenvorsteher der Wiener Unternehmensberater. Wird ein Unternehmensberater rechtzeitig eingesetzt, könne das Risiko einer Insolvenz drastisch reduziert werden, ist Hotter überzeugt. Derzeit liegen die Kosten für eine Unternehmensberatung zwischen 5.000 und 25.000 Schilling pro Tag. 250 jener Unternehmensberater, die das erste Gespräch kostenlos anbieten, sind auf der Homepage des KSV (www.ksv.at) verzeichnet. Derzeit ist die Kooperation auf den Raum Wien beschränkt, eine bundesweite Ausdehnung sei jedoch geplant, hieß es.