Reifenhersteller aus Korea wollte in Slowakei investieren. | Deal steht nun offenbar vor dem Aus. | Bratislava. Noch im Sommer galt ein Investment des koreanischen Reifenproduzenten Hankook in der Slowakei als sicher, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Ansiedlung des koreanischen Autoriesen Kia im nordslowakischen Zilina. Jetzt steht der große Deal offensichtlich vor dem Platzen. Andere Visegrad-Staaten sind für die Asiaten interessanter.
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Für den dynamisch aufstrebenden Automotive-Standort Slowakei wäre es ein herber Rückschlag, ausgerechnet einen wichtigen Reifenhersteller nicht gewinnen zu können. Nach einem Treffen von Wirtschaftsminister Jirko Malchárek mit dem koreanischen Wirtschaftsvertreter gibt es aber kaum noch Hoffnung. Die koreanische Seite bestätigte nur, sich nicht in Ungarn zu engagieren. Die Diskussion um ein Investment in Polen oder Tschechien ist nicht vom Tisch.
Das südslowakische Levice ist hingegen als Produktionsstandort aus dem Rennen; allerdings war die Stadt schon einmal gegen den heimischen Konkurrenten Zvolen unterlegen, als es um die Ansiedlung des deutschen Reifenherstellers Continental ging.
Offensichtlich sind die Koreaner nach den Wirren um die Grundstücksbeschaffung für Kia entgegen den vollmundigen Versprechungen des früheren slowakischen Wirtschaftsminister Pavol Rusko verstimmt. Es wird aber auch gemunkelt, dass Hankook andernorts noch um Konditionen pokert, die heute keinem Auslandsinvestor mehr in der Slowakei zugesichert würden. Kia etwa muss die Löhne während der gesamten Dauer des Investments in der Slowakei nicht erhöhen.