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Polit-Partner mit kalter Schnauze im US-Wahlkampf

Von Katharina Motyl

Politik

John McCain würde Zoo ins Weiße Haus bringen. | Washington. (dpa) Den bissigen Rat des einstigen US-Präsidenten Harry S. Truman (1884-1972) haben bisher alle seine Nachfolger beherzigt: "Wenn du einen Freund in Washington willst, lege dir einen Hund zu." Doch ist der Vierbeiner im Weißen Haus mehr als nur verlässlicher Freund im einsamen politischen Geschäft - denn Tiere garantieren auch Sympathien des Volkes.


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Die Chancen, dass auch nach dem Abgang von Präsident George W. Bush das Weiße Haus weiter von Bellen erfüllt sein wird, stehen gut. Denn Hunde sind die beliebtesten Haustiere der Kandidaten, ganz wie bei den US-Wählern. Spitzenkandidaten wie Hillary Clinton und John Edwards von den Demokraten und der Republikaner John McCain haben einen. Würde der Sieg bei der Wahl allein vom Faktor Haustier bestimmt, hätte Letzterer die allerbesten Aussichten: Er beherbergt neben zwei Hunden noch eine Katze, zwei Schildkröten, ein Frettchen, drei Wellensittiche sowie 13 Zierfische.

Demokrat Barack Obama zählt zwar nicht zur Riege der Tierbesitzer unter den Kandidaten, doch hat er seinen beiden kleinen Töchtern ein Hundebaby versprochen, sollte er das Weiße Haus erobern. Auch Senator Chris Dodd sehnt sich nach einer kalten Schnauze. War er bisher wegen Allergien seiner Familie tierlos, sucht er nun nach einer Hunderasse, die seine Lieben nicht zum Niesen bringt.

Nur New Yorks Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani und der republikanische Abgeordnete Tom Tancredo haben keine Absicht, sich ein Haustier zuzulegen.

Für das Weiße Haus keine gute Voraussetzung: Vom ersten US-Präsidenten George Washington bis hin zu George W. Bush hatten ausschließlich Tierfreunde das Amt inne, wie das "Presidential Pet Museum" (Museum der Präsidenten-Haustiere) in Annapolis im Bundesstaat Maryland dokumentiert. Dessen Sammlung reicht vom Pfoten-Autogramm von Ronald Reagans Hund "Lucky" über die Glocke der Kuh "Pauline Wayne" von William Howard Taft bis hin zur lebensgroßen Bronzestatue von "Barney", dem Hund des aktuellen Präsidenten.

Kaum jemand kennt die Geschichten um die 400 Tiere, die im Laufe der Jahre im Weißen Haus kamen und gingen, besser als Museumsleiterin Claire McLean (73).

Während des ersten Weltkriegs ließ Woodrow Wilson den Rasen des Weißen Hauses von seinen Schafen "mähen", um Sparwillen in Kriegszeiten zu demonstrieren. Nikita Chruschtschow schenkte Kennedys Tochter Caroline nach der Kubakrise ein Hundebaby. Und wenn Gerald Ford seinen Golden Retriever "Liberty" zum Spielen ins Oval Office bringen ließ, war dies ein sicheres Zeichen, dass er seiner Besucher überdrüssig war.