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Jede moderne Regelung der Ladenöffnungszeiten wird | von Politikern und Gewerkschaft blockiert.
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Will man in Österreich mehr Freiheit für den Handel, bleibt einem nichts anderes übrig, als Lücken im Gesetz auszunützen. Während kleine Familienbetriebe ihre Geschäfte an Sonntagen quasi in "Eigenregie" offenhalten, weht durch die großen Flaniermeilen der Geruch wirtschaftspolitischer Planwirtschaft. Denn die Politiker wollen alles besser wissen und blockieren mit der Gewerkschaft jede moderne Regelung der Ladenöffnungszeiten.
Untersuchungen zeigen aber, dass gerade am Sonntag viele Menschen einkaufen wollen. Mangels anderer Möglichkeiten tun sie es über das Internet. Dabei fließt aber das Geld der Österreicher direkt ins Ausland. Und das Bezeichnende daran ist: Gerade am Sonntag brummt dieses Geschäft wie der Naschmarkt am Samstag.
Bei den Gewerkschaften gilt in der Frage nach liberalen Öffnungszeiten immer nur das System: Blockieren und Verhindern im Abwehrkampf gegen jede wirtschaftliche Vernunft. ÖVP und SPÖ wiederum tun so, als ob in Österreich am Sonntag die Gehsteige hochgeklappt werden. Und ja - die heilige Ruhe des Familiensonntags würde durch liberale Öffnungszeiten gestört. Völliger Unsinn: Wer will, geht in die Kirche und dann spazieren, wer nicht will, geht einkaufen und dann spazieren.
Hinzu kommt: Am Sonntag arbeitet außer den Handelsangestellten fast jede andere Berufsgruppe, von den Ärzten und Krankenschwestern bis hin zu Mitarbeitern von Callcentern, Medien oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das Argument, dass der Handel davon ausgenommen bleiben muss, ist längst überholt. Bei Tankstellen und in Touristengebieten kann ohne Schwierigkeiten eingekauft werden. Dabei umgehen Handelsketten die gesetzlichen Bestimmungen, denn sie mieten sich gezielt bei Tankstellenbetreibern ein, um die bestehenden Regelungen zu untergraben.
Es gibt viele Menschen, die bereit sind, am Sonntag zu arbeiten und darin einen persönlichen Vorteil für sich sehen. Sei es, weil der Partner bereits in einem Beruf mit Sonntagsdiensten arbeitet oder weil Kinderbetreuungszeiten besser aufgeteilt werden können. In der Industrie gibt es den zusätzlichen Anreiz, weil eine entsprechende Abgeltung durch Freizeit oder Überstunden erfolgt.
Das Team Stronach hat ein Modell entwickelt, wie die Neuorganisation der Ladenöffnungszeiten im Handel funktioniert. Familienbetriebe sollen ihre Öffnungszeiten generell so einrichten können, wie sie es wollen. Bei Großbetrieben muss es strengere Maßstäbe geben: Will man am Wochenende aufsperren, müssen sich 60 Prozent der Mitarbeiter in einer geheimen Wahl dafür aussprechen. Das Team Stronach setzt auf die Freiheit des Unternehmens, partnerschaftlich mit seinen Mitarbeitern Entscheidungen zu treffen.