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Twitter-User zu Besuch bei Staatssekretär Sebastian Kurz.
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Wien. Aus der politischen Kommunikation ist der Kurznachrichtendienst Twitter nicht mehr wegzudenken. Nirgends wird mehr über das politische Tagesgeschehen diskutiert als da - und nirgends haben die Bürger leichter die Möglichkeit, mit Politikern, Journalisten oder anderen Politikinteressierten in Kontakt zu treten. Auch wenn dabei pro Mitteilung nur 140 Zeichen zur Verfügung stehen.
Da aber der Mensch ein soziales Wesen ist, steigt bei vielen Twitter-Usern das Bedürfnis, ihre virtuellen Gesprächspartner auch im echten Leben zu treffen, Möglichkeiten dazu sind ein #twitbier, bei dem sich die Twitteristi auf ein Bierchen treffen, oder #twisits, wie sie Alexander Wacker - bei Twitter als "@paolo_s" bekannt - organisiert. Dabei werden Persönlichkeiten aus Politik oder Medien, die selber aktiv twittern, an ihrem Arbeitsort besucht. Am Dienstagabend trafen mehr als 20 Interessierte auf diesem Weg Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (@sebastiankurz) und befragten ihn zu Migration, Anerkennung von Ausbildungen und Transparenzgesetz.
Dass auch ein Journalist zugegen war, machte Kurz einen Augenblick lang etwas nervös - "da muss ich wohl auf meine Wortwahl achten". Dass da zwanzig Personen mit Smarthandys saßen und seine Aussagen - etwa: "wir brauchen Schweißer hundertmal dringender als Psychologen" - in Sekundenschnelle ins Internet stellten, war ihm in dem Moment offenbar nicht ganz bewusst. Dabei hätte er es ja wissen müssen, denn schließlich habe auch er erst "lernen müssen, dass man alles, was man twittert, auch gleich laut in ein Mikrofon sagen kann", erklärte Kurz.