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Das Platzen von Blasen auf spekulativen Märkten ist immer eine schmerzhafte Sache. Im September 2008 riss die geplatzte Immobilienblase das Bankhaus Lehman in den Abgrund - das wiederum brachte das Weltfinanzsystem ins Taumeln. Jetzt, so scheint es zumindest, ist die Bitcoin-Blase geplatzt. Investoren, denen das Zocken eher fremd ist, war Bitcoin von Anfang an unheimlich: Die Digital-"Währung" wurde von den Aposteln des Bitcoin-Kultes ja als geldwert-ähnliches Investitionsziel verkauft. Nur: Wer würde in eine Währung investieren, deren Kurs-Chart Ausschläge wie bei einem Erdbeben der Stärke 10 auf der Richterskala zeigt? Eben. Die Bitcoin-Afficionados, die den Computercode für eine Währung hielten, haben ein weiteres Faktum nicht bedacht: Ein Euro hat deshalb einen Wert, weil hunderte Millionen Menschen auf diesem Planeten bereit sind, Waren jederzeit gegen Euro zu tauschen beziehungsweise Euro gegen Dollar, Yen, Schweizer Franken und Kongolesische Franc einzuwechseln. Bitcoins sind da schon viel weniger liquide, dazu kommt noch, dass die Transaktionskosten im Fall von Bitcoin enorm sind. Denn die Vehikel, die man braucht, um Bitcoins zu halten und zu handeln, kosten Geld. Kurzum: Bitcoin war von Anfang an für Menschen, die an seriösen Investitionen interessiert sind, keine Option.
Wie lautet die Lektion aus dem Platzen derartiger Blasen, außer jener, dass die Gier der Menschen größer ist als der Verstand?
Nach der Implosion des Immobilienmarkts in den USA (oder auch in Südspanien) waren aufgrund des Überangebots einige Zeit günstige Wohnungen und Büros zu haben. Nach dem Platzen der Eisenbahnblase in den USA im Jahr 1873 blieb dem Land zumindest ein für damalige Zeit hervorragendes Eisenbahnnetz. Und nach dem Platzen der Internet-Blase Anfang 2000 blieb eine Menge Netz-Infrastruktur, auf dem die weitere Entwicklung des Internets aufbauen konnte.
Und dieses Mal, nach dem Platzen der Bitcoin-Blase? Einige clevere Menschen haben viel Geld verdient. Viele, viele andere - weniger clevere - haben eine Menge Geld verloren. Dazu kommt: Das "Schürfen" von Kryptowährungen verbraucht enorm viel Strom: rund 20.000 Gigawatt-Stunden - was ungefähr dem Stromverbrauch Irlands entspricht. Für die Gesellschaft heißt es: Außer Spesen nichts gewesen.