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Popstars, die Fans loswerden wollen

Von Christina Böck

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Es war ein turbulentes Wochenende für Freunde von Popkonzerten. Lange waren sie nicht möglich, und sie sind es - siehe Frequency Festival - mitunter auch weiterhin nicht. Manche Veranstalter haben aber Ideen ausgetüftelt, wie ein sicheres Musikerlebnis stattfinden kann. "Strandkorb-Konzerte" nennt sich eine davon, und Helge Schneider sollte da am Freitag auftreten. Das tat er auch, aber nicht lange. Er brach das Konzert ab, weil er "keinen Kontakt zum Publikum herstellen konnte". Nun, ein Open-Air-Event, bei dem die Zuseher in von Natur aus eher intimen Strandkörben sitzen, die noch dazu in 1,5 Meter Abstand voneinander stehen, ist keine Jazzlounge. Dass einem so etwas nicht liegt, hätte man sich aber vorher überlegen können.

Aber immer noch besser als Nena. Die Popsängerin hat sich ja schon als Unterstützerin der "Querdenker" hervorgetan. Bei ihrem Konzert am Sonntag in Berlin hatten die Besucher eigene Boxen, von denen aus sie der Musik lauschen sollten. Das konvenierte Nena nicht, sie stachelte ihr Publikum an, diese Sicherheitszonen zu verlassen und zur Bühne zu kommen. Nena darf ja ihre verquere Meinung in Sachen Virusverbreitung haben, aber dann möge sie halt keine Konzerte geben, wo sie Fans und Menschen, die bei dem Event arbeiten (müssen), gefährdet.

Es geht aber immer noch besser: Jazzmusiker Eric Clapton hat kundgetan, er werde keine Konzerte in Locations geben, die einen Impfnachweis verlangen. Offenbar liegt ihm nicht viel an seinen Fans.