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Populärkultur mit Demokratiefaktor

Von Bernhard Baumgartner

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Noch nie war es technisch so einfach, ein Star zu werden. Egal ob bei Film oder Musik - die Technik bietet heute fast jedes zweite Handy, Software gibt es mitunter gratis und mit Youtube und Co. stehen Plattformen zur Verfügung, deren technische Reichweite weit über das hinausgeht, was klassische Medien bieten.


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Und immer mehr schaffen das auch: Etwa jener 17-jährige australische Student, der mit einem berührenden siebenminütigen Kurzfilm über die Liebe auf Youtube einen derart großen Hit landete, dass er nun ein Filmstipendium über 58.000 Euro bekam und bereits als Nachwuchstalent für Regie gilt. Aber man muss gar nicht so weit weg blicken: Auch in Österreich schaffte es das Duo "Trackshittaz" mit ihrem ironischen Cover Aloan beim Fraunz (zur Musik von Alors on danse des Rappers Stromae) bis Dienstag zu sensationellen 638.600 Clicks. Sänger Lukas Plöchl wurde daraufhin für die ORF-Show "Helden von Morgen" verpflichtet.

Kein Wunder, dass die alten Medien auf diese jungen Talente aufspringen und sich ihrer bedienen. Denn sie haben das geschafft, was die klassischen Medien immer weniger können: einen Zugang zu ganz jungen Zusehern finden. Die Abstimmung findet dabei streng nach demokratischen Regeln statt: per Mausclick. Wer gefällt, fällt auch anderen auf - eine Demokratisierung von Kunst.