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Porr mit vollen Auftragsbüchern

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Der börsenotierte Baukonzern Porr ging trotz allgemein kränkelnder Baukonjunktur mit vollen Auftragsbüchern ins heurige Geschäftsjahr. Der Auftragsbestand ist im Gesamtkonzern um knapp 50% auf 17 Mrd. Schilling (1,238 Mrd. Euro) gestiegen, selbst ohne die neu konsolidierte Teerag-Asdag gibt es um mehr als 30% höhere Aufträge.


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Die erstmalige Integration der Wiener Straßenbaufirma in die Bilanz hat zwar den Gesamtumsatz um etwa ein Drittel erhöht, die Ergebnissituation bleibt jedoch praktisch unverändert, geht aus der am Mittwoch vorgelegten Jahresbilanz 2000 des zweitgrößten heimischen Baukonzerns hervor.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg von 219 Mill. Schilling 1999 um mehr als ein Viertel auf knapp 288 Mill. Schilling im abgelaufenen Jahr. Für das laufende Geschäftsjahr 2001 erwartet Porr-Konzernchef Horst Pöchhacker einen leicht sinkenden Konzernumsatz - im ersten Quartal war ein Rückgang um 3,3% zu verzeichnen - aber ein "gutes" Betriebsergebnis in der Höhe des Vorjahres. Angesichts der Auftragslage "können wir uns nicht beklagen", meinte Pöchhacker, "und Umsatzfestischisten sind wir ohnehin nie gewesen". Generell wird sich das laufende Jahr aber durch eine "schwierige Marktlage" auszeichnen, sagte er.. "Die ersten Anzeichen des Nulldefizit-Ziels - etwa die wieder steigende Arbeitslosigkeit am Bau und Verzögerungen bei Infrastrukturprojekten - sind bereits spürbar." Pöchhackers Gegenstrategie: Vom Auftraggeber öffentliche Hand unabhängiger werden - diesem Ziel sei man bereits näher gekommen.

Mit Ausnahme Berlins und Münchens noch schlechter als Österreich entwickle sich aber der deutsche Baumarkt, hieß es. Wie schwierig der Markt dort derzeit sei, lasse sich daran erkennen, dass das "Flaggschiff" HochTief im Heimmarkt ein negatives Betriebsergebnis erwirtschafte. Die deutsche Porr-Tochter Radmer belaste das Konzernergebnis mit 56 Mill. Schilling.

Mit einem für heuer erwarteten Auslandsanteil von 25% des Umsatzes ist man bei Porr zufrieden. Forcieren will Pöchhacker das Developer-Geschäft: Projekte wie der Wiener Florido-Tower oder das Warschauer Hotel Interconti. Denn: Pressekonferenzen zum Thema "drohender Verkehrskollaps" erübrigen sich inzwischen - "leider, es ist schon täglich so weit".