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Porr sieht Wachstum in CEE ungebrochen

Von Helmut Dité

Wirtschaft
Viele Infrastrukturprojekte bei den CEE-Nachbarn: Nach der "Puch-Brücke" im slowenischen Pettau (Ptuj) kam jüngst der Auftrag für eine Save-Brücke in Belgrad. Foto: Porr

Auftragsstand erstmals bei mehr als 3 Mrd. Euro. | Forcierung von Energieprojekten. | Wien. Das "bisher leistungsstärkste Jahr in der Konzerngeschichte" konnte Porr-Chef Wolfgang Hesoun - er steht seit Mai 2007 an der Konzernspitze - am Dienstag in Wien präsentieren. Bauleistung und Ergebnis (Ebit) stiegen um 18 bzw. 27 Prozent auf 2,7 Mrd. bzw. 53,2 Mio. Euro. Der Auftragsbestand stieg erstmals auf mehr als 3 Mrd. Euro. Die Dividende soll von 1,74 auf 2,20 Euro je Aktie steigen.


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Die Region Ost- und Südosteuropa sieht man bei Porr auch heuer als wichtigsten Wachstumsmotor: Konjunkturpessimismus sei in den CEE-Ländern keineswegs angebracht. Auch in Österreich sieht man sich durch den großen Nachholbedarf in der Infrastruktur abgesichert. Insgesamt will man auch 2008 in ähnlichem Tempo wie im Vorjahr zulegen, der Fokus liegt aber aber auf "qualitativem, ertragsstärkendem Wachstum".

Die Umsätze "um noch ein paar 100 Millionen Euro steigern hätten wir auch im Vorjahr schon können", so Hesoun. Aber nicht unter Beibehaltung der Qualität - vor allem, weil der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern immer spürbarer wird.

Man werde an der Strategie festhalten, tiefer in die Wertschöpfungskette einzudringen. Weg vom reinen Baukonzern - hin zum Projektentwickler - und auch -betreiber, etwa im Kraftwerksbereich. Dafür wurde nach der Porr-Solutions, die schon mehr als 300 Mio. Euro umsetzte und demnächst als eigenen Sparte geführt wird, auch die Porr-Energy als Kompetenzzentrum in Energiefragen gegründet. Sie baut und betreibt Wasser- und Biomassekraftwerke, vor allem auf dem Balkan, teilweise in Kooperation mit der Verbundgesellschaft.

In wenigen Jahren wird sich der Umsatzanteil in CEE, der derzeit noch unter 40 Prozent liegt, auf gut die Hälfte steigern lassen, meinte Hesoun. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres sind die Zahlen jedenfalls gut: Die Produktionsleistung stieg um 45 Prozent auf 323,4 Mio. Euro, der Auftragsstand legte um 17 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro zu.

Heuer könnte der zweitgrößte heimische Baukonzern die lange angepeilte Kapitalspritze endlich unter Dach und Fach bringen. Hesoun will bei der Hauptversammlung am 29. Mai die Erhöhung des Rahmenkapitals "im gesetzlich höchstmöglichen Ausmaß" - also 50 Prozent - vorschlagen. Die Gespräche mit den lange Zeit uneinigen Hauptaktionären darüber liefen gut: "Es gibt Licht am Ende des Tunnels - und es ist nicht der Gegenzug".