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Porträt

Von Rainer Mayerhofer

Analysen
Ex-Präsident Francesco Cossiga Foto: ap/Pier Paolo Cito

Francesco Cossiga, der sich jetzt mit den Südtirolern angelegt hat, trägt seit Beginn der Neunzigerjahre den bezeichnenden Spitznamen "il picconatore" (der Mann mit der Spitzhacke). Diesen Ruf hat sich der am 26. Juli 1928 in der sardinischen Stadt Sassari geborene christdemokratische Politiker mit seinen schweren Seitenhieben auf alle Parteien des breiten italienischen Spektrums erworben.


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Cossiga, der seit 1958 im italienischen Parlament sitzt, wurde 1976 der jüngste Innenminister - und trat nach der Ermordung Aldo Moros 1978 zurück. 1985 wurde er zum jüngsten Staatspräsidenten gewählt, nachdem er zuvor Regierungschef und Senatspräsident war. In den letzten beiden Jahren seiner siebenjährigen Amtszeit riskierte er mit seinen Äußerungen sogar ein Amtsenthebungsverfahren und trat Ende April 1992 zwei Monate vor Ablauf seines Mandats zurück. Seither mischt er als Senator auf Lebenszeit in der italienischen Innenpolitik mit - als Parteigründer und unkonventioneller Kommentator des Geschehens.