)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wie er als einer der "Knittelfelder" schon gezeigt hat, tritt er auch gegen die Bundespartei auf, wenn deren Vorstellungen seinen Positionen widersprechen. Uwe Scheuch fühlt sich Ursula Haubner und Jörg Haider verpflichtet, scheut sich aber nicht, seine eigene Linie zu verfolgen. Der 35jährige Kärntner hat trotzdem oder gerade deswegen eine Blitzkarriere hingelegt - nach nur drei Jahren in der Politik ist Scheuch im FPÖ-Generalsekretariat angelangt. Das freie Wort ist dem Jungpolitiker "sehr wichtig" - sowohl in den eigenen Gremien als auch im Plenum. "Wenn ein 1.000prozentiger Klubzwang bestünde, wäre ich dafür, den Nationalrat abzuschaffen." Er bevorzugt "ein offenes Spiel der Kräfte", wie in der Kärntner Landesregierung.
Scheuchs Lebensphilosophie "Wer kämpft, kann gewinnen, wer nicht kämpft, hat verloren" findet Einzug in viele Lebensbereiche. Uwe ist aber nicht der erste bekannte Scheuch in der Politik. Großvater Robert Scheuch war Gründungsmitglied der FPÖ-Vorgängerorganisation WdU (Wahlpartei der Unabhängigen) und erster Kärntner Abgeordneter im Nationalrat. Sein Bruder Kurt - als "Reißwolf von Knittelfeld" bekannt - saß ebenso schon im Hohen Haus und ist Kärntner Landtagsabgeordneter. Er hatte vor zwei Jahren beim legendären Delegiertentreffen angeblich aufgrund eines Missverständnisses den Pakt zwischen der damaligen Obfrau Riess-Passer und Haider zerrissen.
Ein klassischer Berufspolitiker ist Uwe Scheuch nicht. Nach der Matura ging er nach Wien, um dort innerhalb von sieben Jahren ein Studium an der Universität für Bodenkultur zu absolvieren. Nebenbei führte er ab 1990 die Land- und Forstwirtschaft am eigenen Hof. Seit sechs Jahren ist er selbstständig als Geschäftsführer der Mühldorfer Sand- und Kieswerke GmbH tätig. Erst 2001 ereilte ihn der Ruf in die Politik - gefördert vom Kärntner Landtagspräsident Jörg Freunschlag.
Uwe Scheuch ist verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter.